Bei neuropathischen Schmerzen sind Vitaminpräparate keine Hilfe

Studie entlarvt Vitaminpräparate bei neuropathischen Schmerzen als wirkungslos

Von Cornelia Scherpe
21. Juni 2018

Wer an neuropathischen Schmerzen leidet, muss im Alltag beständig mit diesen Beschwerden leben und nicht selten gelingt das nur mit der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten. In Deutschland sind rund 2,6 Millionen Patientinnen und Patienten betroffen. Die große Zahl ist unter anderem auf die Volkskrankheit Diabetes zurückzuführen. Die Stoffwechselstörung führt mit den Jahren zu einer Beschädigung vieler Nerven und daher auch zu neuropathischen Schmerzen.

Patienten setzen Hoffnung in Vitaminpräparate

Mediziner empfehlen zur Eindämmung der Schmerzen neben klassischen Schmerzmitteln gelegentlich auch Antidepressiva, allerdings nie Vitaminpräparate. Es gibt keine wissenschaftlichen Belege, dass deren Einnahme die Beschwerden bessern würde. Dennoch hält sich vor allem durch Versprechen dubioser Internetseiten bei vielen Betroffenen die Hoffnung, dass Vitaminpräparate ihnen helfen könnten. Eine aktuelle Studie zeigt, dass dies nicht stimmt.

Studie untersuchte Wirkung von Vitaminpräparaten bei neuropathischen Schmerzen

In Malaysia betreuten Forscher 300 Patienten mit Diabetes, bei denen neuropathische Schmerzen inzwischen zum Alltag gehörten. Mittels Losverfahren teilte man sie in zwei Gruppen auf und gab einer Hälfte Vitaminpräparate. Sie nahmen nun zweimal am Tag 200 Milligramm Vitamin E ein, während die andere Gruppe nur ein Placebo erhielt. Insgesamt wurden die Einnahmen über ein Jahr durchgeführt.

Keine Verbesserung durch Vitaminpräparate

Nach diesen zwölf Monaten wurden die Beschwerden der Gruppen im Vergleich zu einer Untersuchung zu Beginn der Studie gegenübergestellt: Die Forscher konnten keinerlei Unterschiede feststellen. Weder hatte sich die subjektive Lebensqualität verändert, noch zeigte sich eine Verbesserung in der Nervenleitungsgeschwindigkeit.

Nur in einer kleinen Untergruppe mit Menschen, deren Blutzuckerwerte mit über 183 mg/dL sehr hoch waren, war eine minimale Verbesserung aufgetreten. Ferner waren die stechenden Schmerzen bei denen etwas weniger, deren Homozystein im Blut unter 15 µmol/L und damit noch im Normalbereich lag. Insgesamt muss das Fazit der Forscher aber lauten, dass Vitaminpräparate keine Hilfe sind und viele Patienten aus Hoffnung ihr Geld umsonst ausgeben.