Probiotika in der Schwangerschaft kann Risiko für Frühgeburt und Präeklampsie mindern

Probiotische Milch hatte in norwegischer Studie Einfluss auf das Präeklampsie- und Frühgeburtsrisiko

Von Cornelia Scherpe
8. Februar 2018

Probiotika lassen sich heute in fast jedem Supermarkt finden und leisten einen messbaren Beitrag für die Gesundheit. Es handelt sich dabei um Lebensmittel, die gezielt mit darmfreundlichen Bakterien angereichert wurden und durch den Konsum direkt auf das gesunde Gleichgewicht im Magen-Darm-Trakt einwirken können. Wie nützlich Probiotika in der Schwangerschaft sind, hat eine Studie aus Norwegen untersucht.

Norwegische Studie zum Nutzen von Probiotika in der Schwangerschaft

Norwegerinnen und Norweger kaufen häufig probiotische Milch. In einer nationalen Studie für Mütter, der Norwegian Mother and Child Cohort Study, gaben 25 Prozent der Befragten an, bereits vor ihrer Schwangerschaft probiotische Milch getrunken zu haben. Während der neun Monate stieg der Prozentsatz und lag bis zum zweiten Trimester bei 37 Prozent. Danach sank er leicht ab und pendelte sich bei 32 Prozent ein. Im Schnitt konsumierte eine Schwangere 390 Milliliter Probiotika, was mehr als ein Glas pro Tag ist.

Probiotika und Präeklampsie

Von insgesamt 37.050 Müttern aus der Studie lagen Werte einer Präeklampsie-Untersuchung vor. Von der Erkrankung betroffen waren 1.851 der Schwangeren, was insgesamt fünf Prozent ausmacht. Betrachtete man die Probiotika als Faktor, sank das Risiko auf eine Präeklampsie direkt um 20 Prozent, wenn im dritten Trimester der Schwangerschaft regelmäßig probiotische Milch getrunken wurde.

Probiotika und Frühgeburten

Ein messbarer, jedoch weniger starker Zusammenhang bestand auch bei Frühgeburten. Insgesamt verzeichneten die Forscher bei 34.458 registrierten Geburtsterminen 2.858 Frühchen. 1.065 Frühgeburten mussten aus unterschiedlichen Gründen von den Ärzten künstlich eingeleitet werden, 1.795 waren natürliche Frühgeburten. Das Risiko war für Frauen mit Probiotika-Konsum erneut kleiner, allerdings galt der Zusammenhang nur, wenn bereits während des ersten Trimesters regelmäßig Probiotika konsumiert wurden.

Die Forscher betonen jedoch, dass ihre Studie zunächst nur eine Beobachtungsstudie ist. Es könnten auch andere Faktoren eine Rolle spielen, wie etwa eine allgemein gesündere Lebensführung bei Frauen, die bewusst Probiotika einkaufen.