Patienten mit Herzoperationen - Fischöl-Kapseln steigern ihre Genesungschancen nicht

Von Cornelia Scherpe
8. November 2012

Immer wieder ist die Rede davon, dass Fischöl-Kapseln den Menschen dabei helfen können, die eigene Herzgesundheit zu stärken. Die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sollen kleine Wunder wirken und daher boomen die Nahrungsergänzungsmittel mit Fischöl. In den USA hat man der ganzen Sache einmal mehr eine Studie gewidmet und kommt zu einem völlig ernüchternden Ergebnis.

Man hatte in den vergangenen zwei Jahren insgesamt 1.516 Menschen zur Studie eingeladen. Alle waren Patienten mit Herzproblemen und waren daher in einem Krankenhaus in Behandlung. Sie mussten sich einer OP unterziehen, wurden zuvor aber in zwei Gruppen aufgeteilt. Fünf oder spätestes drei Tage vor dem Eingriff bekamen sie entweder eines der Präparate mit den Omega-3-Fettsäuren oder aber ein Placebo. Nach den Operationen wurde die Einnahme noch bis zur endgültigen Entlassung jedes Patienten fortgesetzt. Die Ergebnisse zeigten, was einige Studien schon haben vermuten lassen: die Wirkung ist so gut wie nicht vorhanden.

Es sank unter dem Fischöl weder die Zahl der Schlaganfälle, noch die der Herzinfarkte. Auch die allgemeine Sterberate nach dem Eingriff blieb in beiden Gruppen im Durchschnitt gleich. Die Ärzte sagen daher, dass kein Vorteil entsteht, wenn man Omega-3-Fettsäuren einnimmt. Dennoch raten sie auch nicht von einer Einnahme ab, wenn dies der Wunsch des Patienten ist. Es gab keine erhöhten Risiken in der Gruppe jener, die die Kapseln einnahmen, daher sollten Ärzte zustimmen, wenn jemand an die Einnahme glaubt.