KHK-Patienten sollten sich nicht auf Fischöl-Kapseln verlassen

Von Cornelia Scherpe
21. September 2012

Immer wieder wird in den Medien davon berichtet, wie gesund Fischöl-Kapseln sind. Sie werden als Wunderwaffe in den Kampf gegen Herzleiden geführt und sollen Patienten mit KHK, der koronaren Herzkrankheit, helfen. Mediziner standen diesem Thema immer schon kritisch gegenüber.

Einige zweifelten an der Wirkung, andere sahen die nachweislich enthaltenen Omega-3-Fettsäuren als sehr gesund, doch ihre Wirkung als übertrieben an. Nun wurde eine Studie veröffentlicht, in der es heißt, dass die Fischöl-Kapseln völlig überflüssig sind.

Die aktuelle Studie versteht sich als Meta-Analyse und bezog viele ältere Studien mit ein. Bereits seit 1970 verfolgt man die Idee, dass Fischöl-Kapseln bei KHK helfen können und hat Studien durchgeführt. Die aktuelle Auswertung streicht jeden Verdacht auf eine schützende Wirkung.

Man fand keinen zusätzlichen Nutzen. KHK-Patienten ging es mit regelmäßig eingenommenen Fischöl-Kapseln weder besser, noch verlängerte sich ihre Lebenserwartung gegenüber Patienten, die ohne die Kapseln therapiert wurden. Die Forscher sagen daher klar, dass man auf entsprechende Produkte aus der Drogerie oder der Apotheke verzichten kann.

Dies ist nun auch in die aktuelle Leitlinie der Europäischen Kardiologen-Gesellschaft, kurz ESC, eingeflossen. Patienten mit Herzproblemen sollen auf Fischöl-Kapseln verzichten.

Worauf man allerdings nicht verzichten soll, ist der regelmäßige Verzehr von Fisch. Frische Produkte zum Mittagessen sind gesund, denn sie enthalten nicht nur Omega-3-Fettsäuren, sondern viele andere wichtige Nährstoffe.