Wem helfen und wem schaden Nahrungsergänzungsmittel?

Von Cornelia Scherpe
17. Juli 2012

Für die einen sind sie täglicher Bestandteil, die anderen halten überhaupt nichts von ihnen: Nahrungsergänzungsmittel. Auch die Medizinwelt hat ein gespaltenes Verhältnis zu den Präparaten, daher gibt es immer wieder Studien.

Inzwischen geht man mehr und mehr davon aus, dass sich ab einem gewissen Alter die regelmäßige Einnahme durchaus lohnen kann. So profitieren zum Beispiel Senioren von Präparaten mit Vitamin D. Da Herz und Knochen dieses Vitamin dringend brauchen, können Menschen ab 60 Jahren sich ideal damit stärken. Kinder, Jugendliche und Erwachsene vor der Rente sollte aber lieber das Vitamin auf natürlichem Wege beziehen: durch einen Spaziergang jeden Tag. Über das Sonnenlicht wird Vitamin D dann aufgenommen.

Ähnliche Regeln gelten eigentlich für alle Nahrungsergänzungsmittel. Sie sollten nur dann eingenommen werden, wenn ein Mangel vorliegt. So können Ärzte Eisentabletten oder Fischöl empfehlen oder spezielle Mineralstoffe zusammenstellen und als Therapie verordnen. Der tägliche Griff zur Tablette aus einer Packung des Discounters wird dagegen von vielen Ärzten abgelehnt. Viele Menschen glauben, sich damit etwas Gutes tun zu müssen, doch wer nicht sieben Tage die Woche von Fast Food lebt, nimmt die meisten Nährstoffe in ausreichenden Mengen zu sich. Die tägliche Dosis Nahrungsergänzungsmittel kann dann sogar gefährlich werden. Ein ständiges Überangebot im Körper sorgt schnell für ein Ungleichgewicht und kann Krankheiten provozieren statt vermeiden.

Wer unsicher ist, ob er ausreichend gesund lebt, sollte nicht wahllos Präparate kaufen, sondern mit dem Hausarzt reden. Der Markt für Mittel aus dem Discounter ist laut Forschern derzeit viel zu unkontrolliert, als das Laien sich selbst auf Dauer mit Nahrungsergänzungsmitteln versorgen sollten.