Wird Weihrauch in Zukunft Medikamente gegen Entzündungen ersetzen?

Von Heidi Albrecht
30. Januar 2014

Weihrauch ist in vielen Kulturen ein fester Bestandteil der Heilkunde. In Indien beispielsweise kommt Weihrauch in der ayurvedischen Heilkunst bei Gelenkentzündungen zum Einsatz. Inzwischen hat sich auch die moderne Medizin mit dem Weihrauch beschäftigt und untersucht, welcher Wirkstoff für die heilende Wirkung verantwortlich ist.

Boswelliasäure verringert Entzündung im Tierversuch

Es stellte sich heraus, dass die im Weihrauch enthaltene Boswelliasäure Entzündungen verringern kann. Zum Versuch wurden Mäusen und Ratten diese Säure injiziert. Anschließend konnte festgestellt werden, dass vorhandene Entzündungen an den Pfoten als auch im Bauchraum zurückgingen.

Wirkung bei Menschen noch unerforscht

Forschungen am Menschen gibt es diesbezüglich noch nicht sehr viele. Bislang konnte lediglich nachgewiesen werden, dass Boswellia eine ähnliche Wirkung zeigt wie herkömmliche schmerz- und entzündungshemmende Medikamente. Boswellia hat zudem kaum Nebenwirkungen und ist gut verträglich.

Umfangreiche Studien zur Wirksamkeit gibt es noch nicht. Menschen mit einem chronischen Leiden wie entzündliches Rheuma oder auch Arthrose sollten sich deshalb nicht zu große Hoffnungen machen, denn diese Krankheiten gelten ohnehin als unheilbar.

Vorsicht ist geboten

Weihrauch Präparate gibt es hierzulande unter anderen in Apotheken. Sie werden als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Verbraucher sollten achtsam sein, wenn sie derartige Produkte über das Internet bestellen. Selbst wenn es sich nur um ein vermeintliches Nahrungsergänzungsmittel handelt, wenn die Herkunft nicht eindeutig geklärt ist, kann man am Ende dem Körper mehr Schaden zufügen, als dass man ihn unterstützt. Weihrauch ist weiterhin ein recht umstrittenes Präparat und es wird wohl noch einige Zeit dauern, ehe es als Medikament anerkannt wird.