Kieselerde - Wie wirkt sie und für wen ist sie geeignet?

Die echte Kieselerde besteht aus natürlichen Siliziumverbindungen. Sie ist ein Sediment und wird pulverisiert. Dabei besteht Kieselerde zu über 70 Prozent aus den Schalen der Kieselalgen. Diese kommen im Süß- und Salzwasser vor und gilt als natürliches Heilmittel. Besonders Bindegewebe, Nägel und Haare sollen davon profitieren. Informieren Sie sich über Wirkungsweise und Einnahme von Kieselerde.

Von Claudia Rappold

Was ist Kieselerde und wie wirkt sie?

Kieselerde besteht zu über 80 Prozent aus Kieselsäure. Diese wiederum enthält zu etwa einem Drittel Silizium. Der Mineralstoff Silizium ist der wichtigste Bestandteil der Kieselerde. In Verbindung mit Sauerstoff ist er als Siliziumdioxid enthalten.

Silizium kommt auch im Tier- und Pflanzenreich vor und ist deshalb in einigen Lebensmitteln enthalten. Kieselsäurehaltige Nahrungsmittel sind beispielsweise

Silizium gilt als das zweithäufigste Element der Erde, deshalb misst man ihm wohl so eine wichtige Bedeutung zu. Es ist eine wichtige Bausubstanz für

Seine Anwendung allerdings ist nicht unumstritten. Kieselerde enthält auch Quarze, die unter Umständen gesundheitsschädlich sein könnten.

Kieselerde findet auch in der Lebensmittelindustrie Verwendung, etwa als Rieselhilfe, und ist Bestandteil der so genannten Nanotechnologie. Wie sich diese kleinsten Partikel, die noch nicht einmal unter dem Mikroskop zu sehen sind, auf den menschlichen Organismus auswirken können, ist noch nicht geklärt.

Funktion von Kieselerde - Für wen ist sie geeignet?

Von den Herstellern wird Kieselerde als natürliches Heilmittel angepriesen. Silizium kann vom Körper nicht selber synthetisiert werden, deshalb wird eine Einnahme empfohlen. Gerade im Alter soll der Bedarf steigen.

Silicium ist lebensnotwendig; Kieselerde ist eine wichtige Bausubstanz im menschlichen Körper. Bei einer ausgewogenen und gesunden Ernährung wird Silicium über die Nahrung aufgenommen.

Bei einer Frau mittleren Alters beträgt die Aufnahme etwa 20 mg pro Tag. Dabei wird etwa die Hälfte wieder über den Urin ausgeschieden.

Vor allen Dingen für Menschen, die sich vorwiegend mit Fertiggerichten und Fast-Food ernähren, wird es als Nahrungsergänzung angeboten. Eine positive Wirkung von Kieselerdepräparaten ist aber nicht ausreichend wissenschaftlich belegt.

Die Einnahme von Kieselerde soll sich positiv auf Haare, Nägel und das Bindegewebe auswirken. Der Cholesterinspiegel soll gesenkt werden und Kieselerde soll das Immunsystem stärken.

Laut den Vertreibern von Kieselerdepräparaten erfüllt die Kieselerde eine wichtige Funktion im menschlichen Organismus. Man findet Silizium vor allem in den Zellen von

  • Haaren
  • Haut
  • Nägeln
  • Bindegewebe
  • Knochen und
  • Knorpeln.

Zu seiner Besonderheit zählt, dass es gleichzeitig für Festigkeit und Elastizität sorgt. In der Natur sieht man diese Wirkung beispielsweise bei einem Grashalm.

Außerdem soll Kieselerde die Fähigkeit haben, Wasser und Giftstoffe zu binden. Deshalb wird sie zur Entgiftung und bei Durchfällen empfohlen.

Sonstige Anwendungsgebiete

Siliziumdioxid findet man auch als Zusatzstoff in Salben, Pasten und Tabletten. Außerdem findet es noch in der Zahnheilkunde Anwendung.

Homöopathen kennen das potenzierte Mittel als Silicea terra, dort wird es beispielsweise bei Entwicklungsstörungen der Knochen und der Zähne verordnet, aber auch bei Bindegewebsschwäche und Wundheilungsstörungen.

Hinweise zur Einnahme von Kieselerde - Welche Mangelerscheinungen können auftreten?

Sofern nicht anders verordnet, nimmt man in der Regel dreimal am Tag eine Kapsel mit Kieselerde mit viel Flüssigkeit zu sich. Die Kapseln dürfen nicht eingenommen werden, wenn man allergisch gegen Kieselerde oder andere Bestandteile der Kapsel sind, ebenso bei schweren Nierenfunktionsstörungen.

Ein Mangel an Silicium kann durch falsche Ernährung entstehen, man vermutet auch Umweltfaktoren, welche die Lebensmittel belasten, sodass der Körper nicht mehr ausreichend mit Silicium versorgt wird.

Mögliche Mangelerscheinungen sind

Silicium ist ein wichtiger Baustein für viele körperliche Funktionen. Vor einigen Jahren gerieten Kieselerdepräparate in die Schlagzeilen, weil sie keine echte Kieselerde enthielten, sondern andere Siliciumverbindungen. Dadurch wurden die Verbraucher nicht nur getäuscht, sondern man konnte auch nicht die gesundheitlichen Auswirkungen abschätzen.

Nebenwirkungen Kieselerde aus homöopathischer Sicht

Klassische Homöopathen lehnen die Einnahme von Kieselerde generell ab. Sie kennen Kieselerde als homöopathisches Mittel Silicea. In homöopathischer Potenz hat es ein breites Wirkungsspektrum, grobstofflich eingenommen kann es zu einer Überdosierung kommen und damit wirkt die Kieselerde ungesund.

Homöopathisch gesehen können so genannte Kieselerdesymptome auftreten und die Wirkung verkehrt sich ins Negative. Vor allen Dingen bei langanhaltender Einnahme, in hoher Dosierung können sich siliciumhaltige Nierensteine bilden. Es kann auch zu einer vermehrten Harnsteinbildung kommen und bei vorbelasteten Menschen kann eine Überempfindlichkeitsreaktion auftreten.