Kein Abnehmwunder, sondern lebensgefährlich - Synephrin in Diät-Pillen steht in der Kritik

Von Cornelia Scherpe
14. Februar 2013

Viele Menschen wollen abnehmen, doch nicht jeder davon hat Lust auf Sport und eine Ernährungsumstellung. Daher ist der Gedanke an Diät-Pillen sehr verführerisch. Man muss nichts weiter tun, als die kleinen Tabletten zu schlucken und schon ist man die überschüssigen Kilos bald los. Viele Medikamente, die diesen Effekt versprechen, enthalten "Synephrin".

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (kurz BfR) betont, dass gerade bei Synephrin Vorsicht angebracht ist. Es handelt sich dabei eigentlich um einen Pflanzenstoff, der in viel zu hohen Dosen eingenommen wird. Er kommt in jeder Zitrone oder Mandarine vor, kommt bei der normalen Aufnahme durch das Essen aber in geringer Konzentration in den Körper.

Als Schlankmacher wird der Stoff chemisch hergestellt und in sehr hohen Dosen in Tablettenform gebracht. In vielen Fällen wird das Alkaloid dann auch noch mit Koffein kombiniert. Gerade diese Zusammenstellung kann fatal sein, denn das Herz wird deutlich gefordert. Wer dabei zusätzlich Sport macht, riskiert sogar in jungen Jahren einen Herzinfarkt. Es gibt sogar bereits diverse Todesfälle, die mit den Medikamenten in Verbindung gebracht werden. So wird von Herzversagen bei Menschen berichtet, die Synephrin regelmäßig in Tablettenform zu sich genommen hatten.

Was bewirkt es im Körper? Die Mittel, die daraus hergestellt werden, gehören zu den "Fatburnern". Das bedeutet, dass durch die Einnahme der Stoffwechsel des Patienten verändert wird. Erhöht wird die sogenannte "Thermogenese", was bedeutet, dass der Körper auch bei durchschnittlicher Anstrengung am Tag mehr Fett verbrennt. Das lässt überschüssige Kilos sehr schnell verschwinden. Daher können die Hersteller ein regelrechtes Abnehmwunder versprechen.