Cannabis-Sucht: Neues Mittel kann den Ausstieg erleichtern

Von Nicole Freialdenhoven
17. Oktober 2013

Auch wenn Cannabis-Konsumenten darauf beharren, dass ihr Stoff nicht süchtig macht, sprechen die Zahlen doch eine andere Sprache: Von den etwa 2 Millionen Deutschen, die regelmäßig kiffen, gelten rund 600.000 als abhängig. Sie können nicht mehr ohne ihren Joint sein, auch wenn dies zu Lasten der Lern- und Gedächtnisleistung geht. Mediziner weisen außerdem regelmäßig darauf hin, dass Cannabis dem Ausbruch vorher verborgener Psychosen Vorschub leisten kann.

Kynorensäure hilft Cannabis-Konsumenten

Amerikanische Forscher haben nun möglicherweise zum ersten Mal einen Stoff entdeckt, mit dessen Hilfe es süchtigen Konsumenten gelingen könnte, von ihrer Droge loszukommen. Dabei handelt es sich um die sogenannte Kynorensäure, die auf natürliche Art im Gehirn vorhanden ist und den Cannabis-Wirkstoff THC lahmlegen kann. Das THC sorgt normalerweise dafür, dass beim Kiffen Dopamin ausgeschüttet wird und sich der Konsument besser fühlt.

Experiment an Totenkopfäffchen

In einem medizinischen Experiment wurde Totenkopfäffchen THC verabreicht, sowie ein Wirkstoff mit dem Namen Ro 61-8048, der die natürliche Produktion der Kynorensäure ankurbelte. Dadurch wurde weit weniger Dopamin ausgeschüttet und die Äffchen verlangten weit seltener nach frischem THC als die Kontrollgruppe, die nur THC bekommen hatte. Auch wurden sie nach längerer Abstinenz nicht rückfällig. Nun muss jedoch erforscht werden, ob sich diese Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen.