Cannabis verändert das Gehirn und verringert die menschliche Motivation

Von Cornelia Scherpe
8. Juli 2013

Der Konsum von Cannabis wird von Ärzten mit viel Skepsis betrachtet, denn die Mediziner sehen in erster Linie eine Suchtgefahr und diverse Nebenwirkungen. Dennoch gibt es viele Jugendliche und auch eine großen Zahl von Erwachsenen, die regelmäßig mit der Droge in Kontakt kommen.

Forscher aus Großbritannien haben nun einen weiteren Beleg dafür gebracht, dass Cannabis zurecht von vielen abgelehnt wird. Sie haben herausgefunden, dass es durch das Kiffen im Gehirn zur Blockade der menschlichen Motivation kommt. Daher stimmt auch das allgemein verbreitete Bild, dass Konsumenten von Cannabis oft nur ohne jede Regung auf dem Sofa liegen. Wer regelmäßig kifft, in dessen Gehirn wird weniger Dopamin produziert. Dieses Hormon ist jedoch sehr wichtig, damit der Mensch motiviert einer Tätigkeit nachgehen kann.

In der Studie ließ sich ein klarer Zusammenhang zwischen dem Kiffen und dem Dopamin-Spiegel feststellen. Insgesamt hatte man mit 19 Abhängigen und 19 gesunden Menschen gearbeitet. Die Cannabis-Konsumenten wurden genau befragt, wie oft sie kifften und wann genau sie damit angefangen hatten. Das Startalter lag dabei zwischen zwölf und 18 Jahren.

Nach den ausführlichen Interviews wurde nun gemessen, wie viel Dopamin jeder der Teilnehmer im Blut hatte. Dabei zeigte sich der große Zusammenhang. Je mehr Cannabis konsumiert wurde, desto niedriger war der Spiegel. Die Werte waren zudem umso niedriger, je früher der Untersuchte mit dem Kiffen angefangen hatte. Die Forscher schließen daher einen Zufall aus.

Weitere Studien zeigten jedoch bereits, dass sich das Dopamin-Niveau von Ex-Kiffern nicht mehr vom Niveau anderer Menschen unterscheidet, die noch nie Cannabis konsumiert haben. Daraus leiten Forscher den tröstenden Umstand ab, dass die Veränderung im Gehirn zumindest umkehrbar ist.