Cannabis darf nicht bagatellisiert werden

Von Cornelia Scherpe
16. November 2012

Es kommt immer häufiger vor, dass kiffende Menschen belächelt werden und ihr Drogenkonsum eher als Bagatelle angesehen wird. Dies ist allerdings ein Fehler, wie nun Ärzte wieder vermehrt betonen.

Cannabis wirkt als echtes Gift im menschlichen Körper und kann bei häufigem Konsum sehr viel Schaden anrichten. So steigt nicht nur das Risiko für Konzentrations- und Schlafstörungen, sondern auch für ernste Hirnschäden. Dies erklärt, warum die Konsumenten im Vergleich zu Nichtkiffern ein doppelt so großes Risiko haben, im Verlaufe des Lebens an einer Psychose zu erkranken.

Tierversuche zeigten zudem, dass Ratten unter dem ständigen Einfluss von Cannabis ihr Kurzzeitgedächtnis verloren, da die betreffenden Hirnareale auf Dauer beschädigt wurden. Krebs ist ebenfalls unter Cannabis-Konsum häufiger zu beobachten.

In einer Studie mit männlichen Probanden zeigte sich, dass das Risiko auf Hodenkrebs durch das Kiffen um ganze 32 Prozent stieg. Außerdem ein Thema sind Probleme mit den Atemwegen. Da das Gift geraucht wird, gelangt es immer wieder in direkten Kontakt mit der Luftröhre und findet sich in der Lunge wieder.

Das kann mit der Zeit zu chronischen Entzündungen und damit Husten und Atemnot führen. Nicht ignorieren darf man außerdem die Wirkung von Cannabis auf den Hormonhaushalt. Studien zeigten, dass der Konsum das Gleichgewicht im Körper empfindlich stören kann. Dies bedeutet auch, dass ein früher Konsum in der Kindes- oder Jugendzeit zu beträchtlichen Entwicklungsstörungen führen kann.