Neue Wege aus der Drogenkriminalität: Gibt es in Uruguay bald Staats-Joints?

Von Frank Hertel
22. Juni 2012

In Uruguay möchte man neue Wege gehen, um die Drogenkriminalität zu bekämpfen. Das sagte Verteidigungsminister Eleuterio Fernandez Huidobro, als er vor zwei Tagen einen neuen Gesetzentwurf der Regierung präsentierte, der ein staatliches Monopol auf den Verkauf von Haschisch vorsieht.

Der Cannabis-Konsum ist in Uruguay bereits erlaubt, nur der Verkauf und die Produktion sind noch verboten. Daraus ergeben sich große Probleme, sagte Huidobro. In Uruguay gebe es etwa 150.000 Haschisch-Konsumenten, die durch die herkömmliche Lage unnötig kriminalisiert würden.

Man plant nun, Cannabis an registrierte Kunden von Staatsseite zu verkaufen. Der Staat legt dann auch die Preise fest. Genauso ist es in Uruguay bereits mit dem Alkohol. Auch auf dieses Rauschmittel hat der südamerikanische Staat schon seit längerem ein Monopol. Wie sich das auf die Qualität der angebotenen Stoffe auswirkt, ist eine andere Frage.