Wer Kokain nimmt, dessen Gehirn altert schneller

Von Cornelia Scherpe
2. Mai 2012

Drogen sind ungesund und am besten hat man überhaupt keinen Kontakt zu ihnen. Diese Weisheit ist nicht neu, doch nun gibt es wieder aktuelle wissenschaftliche Daten zu dieser Gefahr. In einer Studie mit Kokainsüchtigen konnten Forscher nachweisen, dass das Gehirn der Betroffenen auffallend schnell altert. Obwohl sie also rein körperlich noch gar nicht so alt sind, ist ihr Denkorgan bereits deutlich alt und weniger fit.

Man untersuchte 120 Freiwilligen, indem man sich ihre Gehirne im Magnetresonanztomografen ansah. 60 von ihnen waren nachweislich vom Kokain abhängig, die anderen dienten als Vergleichsgruppe. Bei allen Probanden wurde vorher natürlich das genaue Alter erfragt. Die Spanne reichte dabei von 18 Jahren bis 50 Jahren. Zunächst zeigte die Untersuchung das, was zu erwarten war. Je älter ein Mensch war, desto weniger der grauen Hirnmasse war noch vorhanden. Dass diese Substanz mit der Alterung des Gehirns nachlässt, ist bereits nachgewiesen. Es zeigte sich jedoch auch, dass bei jenen mit Kokainsucht das Schrumpfen viel schneller vonstatten ging. Sie verloren 3,08 Milliliter je Lebensjahr. Verglichen mit den 60 gesunden Menschen war dies eine doppelt so schnelle Alterung. Jene verloren nur 1,69 Milliliter je Lebensjahr.

Auffallend war noch, dass ein Areal im Hirn der Abhängigen nicht schrumpfte: das Striatum. Genau dieser Bereich ist wichtig bei Drogensucht und reagiert auf das Hormon Dopamin, unser Glückshormon.