Konfusion im Gehirn - dank Haschisch

Hirnströme von "bedröhnten" Ratten verlaufen völlig unkontrolliert

Von Ingo Krüger
28. Oktober 2011

Cannabis bringt das Gehirn durcheinander - zumindest bei Ratten. Dies fanden Forscher der Universität im englischen Bristol heraus.

Die Tiere hatten den Cannabis-Wirkstoff THC in der gleichen Dosis erhalten, die ein Mensch beim Rauchen eines Joints konsumiert. Dies brachte die Nager völlig durcheinander. So benötigten die bekifften Ratten bis zu zwei Stunden länger, um eine Aufgabe zu lösen als die Ratten, die sich nicht im Drogenrausch befanden.

Ähnlichkeiten mit Psychosen

Die Tiere hätten sogar Anzeichen von Schizophrenie aufgewiesen, so Studienleiter Dr. Matt Jones. Das Haschisch habe dieselben Hirnregionen verändert wie bei einer Psychose, erläuterte der Wissenschaftler. Betroffen seien die Hirnregionen, die für das Gedächtnis (Hippocampus) und die Entscheidungsfindung (präfrontaler Cortex) verantwortlich seien.

Die Droge unterbreche die Kommunikation zwischen den beiden betroffenen Gehirnregionen, teilte Dr. Jones in der Fachzeitschrift "Journal of Neuroscience" mit. Außerdem verliefen die Hirnströme der "bedröhnten" Ratten völlig unkontrolliert, ähnlich wie bei einem aus dem Takt gekommenen Orchester.

Schizophrenes Verhalten

Die britischen Forscher fanden heraus, dass Haschischkonsumenten Probleme haben, ihre Mitmenschen zu verstehen. Zudem litten die Betroffenen an Wahnvorstellungen und einem veränderten Verhalten. Dr. Jones warnte eindringlich, dass Cannabis dazu führen könne, dass sich normale Menschen wie Schizophrene verhalten würden - besonders, wenn diese Personen eine erbliche Vorbelastung hätten.