Niederländische Studie: Cannabiskonsum erhöht Depressionsrisiko

Von Frank Hertel
17. Oktober 2011

In den Niederlanden ist der Cannabiskonsum legal. Daher ist er dort auch weit verbreitet. Etwa 30 Prozent aller 16-jährigen Niederländer haben deshalb schon mindestens einmal "gekifft". Dass der Konsum von Haschisch und Marihuana das Psychose- und Schizophrenierisiko erhöhen, ist bereits seit längerem bekannt. Jetzt hat ein Forscherteam der Radboud Universität in Nijmwegen herausgefunden, dass "Kiffen" auch das Depressionsrisiko erhöht.

Das Team um Roy Otten und Rutger Engels hatte 428 Familien mit mindestens zwei Jugendlichen über fünf Jahre hinweg untersucht. Jedes Jahr wurden die Jugendlichen nach Verhaltensweisen und Stimmung befragt. Es zeigte sich, dass regelmäßiges "Kiffen" auf Dauer depressiv machen kann. Besonders anfällig für Depression durchs "Kiffen" seien Personen mit einer bestimmten Genvariante des Botenstoffs Serotonin, schreiben die Forscher in der aktuellen Ausgabe des Online-Magazins "Addiction Biology". Allerdings wiesen zwei Drittel der niederländischen Bevölkerung diese Genvariante auf, schränkten die Wissenschaftler die Zielgenauigkeit dieser Aussage ein.