Niederländische Regierung gegen starkes Haschisch

Der größte Teil, der bislang noch legalen Cannabisprodukte, soll verboten werden

Von Ingo Krüger
7. Oktober 2011

Die niederländische Regierung will den Konsum von Haschisch einschränken.

Sie plant, den größten Teil der bislang noch legalen Cannabisprodukte zu verbieten. Grund: Der Anteil des Wirkstoffs THC (Tetrahydrocannabinol) sei zu hoch.

Grenze: 15 Prozent THC

Haschisch und Marihuana mit mehr als 15 Prozent THC sollen künftig als illegal gelten, so die Zeitung "de Volkskrant" unter Berufung auf Regierungskreise. Von diesem Verbot wären vier Fünftel aller in den Niederlanden angebotenen Cannabisprodukte betroffen, erklärte das Trimbos Institut für Suchtforschung in Utrecht.

Ein Großteil der Konsumenten würde so in die Illegalität rutschen, befürchtet die Parlamentsabgeordnete Nine Kooiman von der Sozialistischen Partei. Diese Maßnahme der konservativen Regierung sei daher schrecklich dumm und gefährlich.

Schlag gegen den legalen Kosum

Nach der Ankündigung, dass sich 2012 Coffeeshops in Clubs umwandeln müssen, ist dies ein weiterer Schlag gegen den legalen Konsum von Haschisch. Im kommenden Jahr dürfen nur noch Niederländer sowie ständig in den Niederlanden wohnhafte Ausländer in den über 700 Haschkneipen bedient werden.

Eine von Gesundheitsministerin Edith Schippers eingesetzte Kommission hatte im Juni eine Studie präsentiert, wonach Joints mit mehr als 15 Prozent THC ein enormes Suchtrisiko und häufiges Kiffen zu schweren Psychosen führen könne.

Nun setzt die rechtsliberale Ministerin die Empfehlungen der Kommission in die Tat um, so "de Volkskrant".