Heroin, Kokain und Cannabis bald erlaubt?

Expertenkommission plädiert für Legalisierung von Drogen

Von Ingo Krüger
10. Juni 2011

Die "Global Commission on Drug Policy" fordert ein Ende der Kriminalisierung des Konsums von Heroin, Kokain und Cannabis. Das Gremium aus zahlreichen Politikern und ehemaligen Staatsoberhäuptern erklärt in seinem Bericht die bisherige Anti-Drogenpolitik für gescheitert.

Geld sollte lieber in Behandlung von Süchtigen oder Entwicklungshilfe investiert werden

Die Expertenkommission, in der sich der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan, der frühere US-Notenbankchef Paul Volcker und der britische Unternehmer Richard Branson engagieren, verlangt die strafrechtliche Verfolgung Drogenabhängiger zu beenden. Das Geld für den Kampf gegen Drogen sollten die Regierungen besser in die Behandlung von Süchtigen investieren oder für Entwicklungshilfe ausgeben, erklärt die Initiative.

Der jahrzehntelange Krieg gegen Drogen habe zu keinem positiven Ergebnis geführt. Im Gegenteil, er habe das Problem eher vergrößert. So würden trotz aller Verbote und Repressionen die Zahlen von Rauschgiftkonsumenten weltweit ansteigen. Profiteure seien Kriegsherren und die Drogenmafia, die Milliardensummen einnehmen würden. Eine Legalisierung dieser Drogen würde ihnen die Geschäftsgrundlage und damit auch die Erträge entziehen, teilt die "Global Commission" mit.

Erfolgreiche Ansätze in den Niederlanden und der Schweiz

In den Niederlanden zeigt eine Lockerung der Gesetze gute Resultate. So sank die Zahl der Heroinabhängigen von rund 30.000 im Jahre 2001 auf 18.000 im Jahre 2008. Auch in der Schweiz gibt es eine positive Entwicklung. Durch Substitutionsprogramme nahm die Beschaffungskriminalität um 90 Prozent ab.