LSD und Psilocybin gegen Angststörungen? Wissenschaft experimentiert mit Drogen

Von Laura Busch
16. Juni 2010

Der Grad zwischen "Medikament" und "Droge" ist schmal. Nicht nur die zahlreichen Todesfälle unter Prominenten, die starke verschreibungspflichtige Tabletten genommen hatten, beweisen dies. Umgekehrt verspricht Marihuana beispielsweise Krebspatienten im Endstadium Linderung von Schmerzen. Mittlerweile experimentieren Forscherteams aus alle Welt auch verstärkt wieder mit psychedelischen Drogen wie LSD, Psilocybin oder MDMA. So auch der amerikanische Psychiater Stephen Ross, der hofft, Stoffe wie Psilocybin gegen Angststörungen einsetzen zu können.

Einfach haben es die Forscher, die ihr Anliegen durchaus ernst meinen, aber nicht. "«Es gibt viel Widerstand. Die ganze Hippie-Geschichte in den 1960ern und die Berichte der Medien haben in der Öffentlichkeit einen üblen Beigeschmack hinterlassen", erklärt David Nichols, Chemiker an der Purdue Universität (Indiana).

Kritische Stimmen gibt es aber nicht nur aus der Regierung, sondern auch aus Fachkreisen. "Ich glaube nicht, dass das jemals weite Verbreitung findet. Aber bin schon irgendwie neugierig", erklärt Psychoonkologin Susan Block, Mitarbeiterin am Dana-Farber Krebsinstitut (Boston).