Marihuana und Parodontose: Kiffen schadet dem Zahnfleisch

Mit ihrem Vergleich schaffen Medizinforscher aus Neuseeland neue Fakten zum gesundheitlichen Aspekt von Marihuana

Von Cornelia Scherpe
7. Juni 2016

Noch immer wird in der Wissenschaft darüber gestritten, wie gefährlich der Konsum von Marihuana im Detail ist. Während es in den USA inzwischen in einigen Staaten durchaus legal ist, Marihuana zu nutzen, ist in Deutschland die Rechtslage eindeutig: Es bleibt eine Straftat.

Eine aktuelle Studie aus Neuseeland verglich die Gesundheit von Kiffern mit Nikotinabhängigen und Nicht-Konsumenten, um neue Fakten zu liefern.

Gesundheitliche Verfassung im Vergleich

Die Forscher nutzten 1.037 Patientendaten. Alle Männer und Frauen waren 1972 geboren worden und hatten zuletzt 2010 einen Gesundheitscheck mitgemacht. Sie waren demnach 38 Jahre alt. Jeder wurde zum persönlichen Konsumverhalten befragt, wobei 484 sich als (ehemalige) Raucher outeten. Der Konsum hatte über längere Zeit und täglich stattgefunden.

672 sagten außerdem, dass sie schon einmal Marihuana probiert hatten. Die Mehrheit dieser 672 Personen hatte danach öfter und regelmäßig gekifft, sodass 50 Prozent als süchtig bezeichnet werden mussten. Die Forscher verglichen nun die gesundheitliche Verfassung aller 1.037 Studienteilnehmern.

  1. Es zeigte sich, dass ähnlich wie bei Rauchern die Marihuana-Konsumenten schlechteres Zahnfleisch hatten. Wer regelmäßig kiffte, hatte ein stark erhöhtes Risiko auf Parodontose.
  2. Auch die Lungenfunktion war bei ihnen ähnlich wie bei Rauchern eingeschränkt.
  3. Außerdem war die individuelle Einschätzung der eigenen Gesundheit oft von der Realität entfernt.

In diesen drei Punkten unterschieden sich die Kiffer und Raucher von den übrigen Teilnehmern.

Die langfristige Wirkung von Marihuana

In neun weiteren Gesundheitsaspekten ging es den Marihuana-Konsumenten dagegen nicht schlechter als den Nicht-Konsumenten. Wer klassische Zigaretten rauchte, hatte dagegen in acht von zwölf Bereichen schlechtere Werte. Dazu zählten

Das zeigt, dass die langfristige Wirkung von Marihuana auf den Körper insgesamt relativ gering ausfällt und zumindest deutlich harmloser als Nikotin ist.