Der Einfluss von Cannabis: Wer häufiger kifft, legt sich falsche Erinnerungen zurecht

Wie Cannabis den Hippocampus negativ beeinflusst und welche Folgen entstehen können

Von Nicole Freialdenhoven
30. April 2015

Wenn Kiffer von tollen Erlebnissen erzählen, sollte der Bericht mit Vorsicht genossen werden: Einer neuen Studie aus Barcelona zufolge erinnern sich Cannabis-Konsumenten nämlich häufiger an Ereignisse, die gar nicht stattgefunden haben.

Studie zu den Auswirkungen von regelmäßigem Cannabis-Konsum

Die Forscher hatten Experimente durchgeführt, in denen eine Gruppe von Cannabis-Konsumenten und eine Vergleichsgruppe eine Wörterliste lernen sollten. Später erhielten sie eine zweite Liste, die neben den ersten noch weitere Wörter enthielt, die den anderen ähnelten.

Dabei stellten die Forscher fest, dass die Cannabis-Konsumenten eher glaubten, diese neuen Wörter schon in der ersten Liste gesehen zu haben.

Cannabis beeinflusst Hippocampus

Den Grund für diese falschen Erinnerungen fanden die Forscher anschließend im Gehirn: Bei den Cannabis-Konsumenten war der Hippocampus, der für die Speicherung von Gedächtnisinhalten zuständig ist, weit weniger aktiv als bei den anderen Teilnehmern, die keine Rauschmittel nahmen.

Dabei war es unerheblich, ob die Teilnehmer noch regelmäßig Cannabis konsumierten oder bereits einen Monat vor dem Experiment aufgehört hatten. Außerdem wurde deutlich, dass der Hippocampus umso weniger Aktivität zeigte, je länger die Probanden im Leben Cannabis konsumiert hatten.