Kick aus dem Haushalt - welche Drogen befinden sich im Haushalt ohne es zu wissen?

Versteckte Drogen in Küche, Putzschrank und Badezimmer

Von Dörte Rösler
12. Januar 2015

Ob

Rauschmittel finden sich in nahezu jedem Haushalt. Wer sich und seine Kinder schützen möchte, sollte wissen, wo die Gefahr lauert.

Nasenspray - Hustensaft - Reisetabletten

Die Dosis macht das Gift. Dieser Lehrsatz aus der Pharmazie gilt auch für weit verbreitete Mittel wie Hustensaft. Tropfen mit dem Wirkstoff Dextromethorphan können in hoher Dosierung

auslösen. Nach dem Leeren einer ganzen Flasche wird der Körper von Dopamin überflutet.

Folge: Die NMDA-Rezeptoren können keine Signale mehr weiterleiten, die synaptischen Bahnen im Gehirn werden blockiert. Die Wirkung hält viele Stunden an, körperliche Symptome wie

können mehrere Wochen anhalten.

Ebenfalls halluzinogen wirken Reisetabletten mit Diphenhydramin. In normaler Dosierung hemmt das Antihistaminikum das Brechzentrum. Ab 400 Milligramm entwickelt sich ein anticholinerges Syndrom mit

Nicht ganz so gefährlich ist Nasenspray. Wer die Schleimhäute regelmäßig mit Xylometazin versorgt, riskiert jedoch eine Abhängigkeit. Bei Entzug drohen

Deo und Nagellackentferner

Lösungsmittel aus Nagellack und Treibmittel aus Deodosen gelangen beim Schnüffeln in das Blut. Von dort werden sie zum Gehirn weiter transportiert. Aceton (Nagellack) aktiviert das Belonungszentrum, Propanol (Kleber) setzt Dopamin frei.

Butangas wiederum verdrängt den Sauerstoff aus dem Blut, worauf der Körper rauschhafte Mengen Adrenalin ausschüttet. Bei Überdosierung sind

möglich. Schnüffler leiden häufig unter Nebenwirkungen wie

Einige Studien belegen auch einen Zusammenhang mit Leukämie.

Fleckenmittel mit Gamma-Butyrolacton

Es klingt paradox, aber gerade in reinlichen Haushalten sind Rauschdrogen verbreitet. Das Lösungsmittel Gamma-Butyrolacton (GBL), die Basis von KO-Tropfen, findet sich etwa in Fleckenwasser und Felgenreiniger.

Schon ein bis zwei Milliliter führen zu

  • Euphorie und
  • sexueller Stimulation.

Bei höheren Dosen drohen

Ab einer Einzeldosis von 4 Millilitern kann sich

  • eine Atemdepression mit Herzstillstand

entwickeln.

GBL erlebt derzeit als Partydroge einen regelrechten Boom. Im Körper wird die Substanz direkt zu Gamma-Hydroxybutansäure umgewandelt, einem starken Narkosemittel. Bei regelmäßigem Gebrauch entwickelt sich rasch eine Sucht, insbesondere bei gleichzeitigem Konsum von Alkohol. Mehrfach wurden Todesfälle beobachtet, weil die Nutzer im Schlaf an ihrem Erbrochenen erstickt sind.

Muskatnuss

Ein Kartoffelgratin schmeckt ohne Muskatnuss nur halb so gut. Isst man eine ganze Nuss, sorgt das enthaltene Myristicin allerdings für einen unangenehmen Rausch. Neben

  • Halluzinationen

leiden die Betroffenen meist unter

Bei regelmäßigem Missbrauch kann sich eine Psychose entwickeln, Störungen in der Serotonin-Produktion führen zu Vergesslichkeit und Ruhelosigkeit. Ab fünf Nüssen droht der Tod durch Herzstillstand.