Gericht erlaubt Patienten Cannabis-Anbau zu Therapiezwecken

Von Ingo Krüger
23. Juli 2014

Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Droge in Deutschland. Nun hat das Kölner Verwaltungsgericht Schwerkranken erlaubt, die Pflanze zu Hause anzubauen.

Gericht erlaubt Cannabis-Anbau in Ausnahmefällen für Schwerkranke

Geklagt hatten fünf Männer, die sich Cannabis-Blüten aus der Apotheke finanziell nicht leisten kosten. Medienberichten zufolge benötigten sie Cannabis im Wert von rund 800 bis 1000 Euro im Monat. Die Cannabis-Inhaltsstoffe Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) können in bestimmten Fällen krampflösend und schmerzlindernd wirken. Zwei der Erkrankten leiden unter Multipler Sklerose (MS), zwei unter chronischen Schmerzen und einer unter anderem an dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ADHS.

Die Krankenkassen wollten für die Kosten nicht aufkommen und andere Therapien blieben wirkungslos. Das Gericht betonte, dass es sich um begründete Einzelfälle handele. Eine "generelle Freigabe" von Cannabis werde mit dem Urteil nicht angestrebt.