Gesund leben mit Algen - auf die Dosierung kommt es an

Von Cornelia Scherpe
1. Juni 2012

Wie bei fast allem in Leben kann etwas, das eigentlich gut und gesund ist, schnell zur Gefahr werden, wenn eine Überdosierung erfolgt. Dies trifft auch auf Algen zu. Derzeit werden die Pflanzen als regelrechte Wunderwaffe gegen alles gehandelt. Sie werden in Cremes für glatte Haut verwendet, dienen als Nahrungsergänzungsmittel und sollen als Diätwunder Kilos schmelzen lassen. Als Verbraucher darf man dabei ruhig ein gesundes Maß an Misstrauen an den Tag legen. Zwar sind Algen durch Vitamin B12, wichtige Enzyme und ungesättigte Fettsäuren wirklich gut für den Körper, aber Wunder vollbringen auch sie nicht. Wer sich diesem Glauben allerdings hingibt und zu sehr auf Algen setzt, der kann im ungünstigsten Fall mit seiner Gesundheit spielen.

Algen enthalten viel Jod und dieses wird von unserer Schilddrüse aufgenommen und dient ihr als Energielieferant für ihre Hormonproduktion. Jeder Mensch benötigt im Schnitt 200 Mikrogramm Jod innerhalb eines Tages. Diese Grenze kann durch Algen leicht erreicht und auch überschritten werden. Bereits 50 Gramm Algen reichen, um die magische Grenze zu knacken. Und durch die weitere Ernährung am Tag kommt noch mehr Jod ins Spiel. Was passiert, wenn man die empfohlene Tagesdosierung regelmäßig überschreitet? Bekommt die Schilddrüse dadurch zu viel Jod, kann das zu einem Ungleichgewicht im Stoffwechsel führen. Eine Überfunktion der Schilddrüse ist die Folge und oft entwickeln sich daraus auch Herzrhythmusstörungen.