Ungesicherte Waffen im Haushalt fordern zahlreiche Opfer im Kindesalter in den USA

Von Nicole Freialdenhoven
26. April 2013

Das Recht auf Waffenbesitz, das in der amerikanischen Verfassung verankert ist, sorgt in den USA immer wieder für heftige Diskussionen. Vor allem nach Amokläufen wie 2012 in Aurora/Colorado und in Newton/Connecticut werden Rufe nach einer Verfassungsänderung laut, die jedoch bislang stets an der mächtigen Waffenlobby scheitert. Dabei stützt eine neue Studie der University of Colorado nun die Waffengegner.

Die Studie hatte ergeben, dass von insgesamt 6920 Kindern, die zwischen 2000 und 2008 in zwei Krankenhäusern in Denver und Aurora behandelt wurden, insgesamt 129 Kinder wegen Schussverletzungen in die Klinik gekommen waren. Dabei handelte es sich in der Regel um Unfälle mit ungesicherten Waffen in amerikanischen Haushalten. Die Opfer der Schießerei im Kino von Aurora (12 Tote, 58 Verletzte) und an der Columbine High School (12 Tote, 21 Verletzte) waren nicht in die Studie mit eingeflossen, auch wenn sich beides in Colorado ereignet hatte.

Jedes zweite Kind mit Schusswaffenverletzung musste auf der Intensivstation behandelt werden und 13,2 Prozent der Patienten starben. Damit lag die Sterberate bei Schussverletzung zehnmal so hoch wie bei anderen Unfällen. Der Zugang zu ungesicherten, geladenen Waffen in normalen Haushalten sei nach wie vor ein großes Problem, so Studienleiterin Angela Sauaia.