Hüft-Luxation

Die Verrenkung der Hüfte

Als Hüft-Luxation bezeichnet man eine Verrenkung der Hüfte. Sie wird meist durch Verkehrsunfälle verursacht.

Von Jens Hirseland

Ursachen

Eine Hüft-Luxation oder Hüftverrenkung kommt nur selten vor. Das liegt daran, dass der Hüftkopf, der Kopf des Oberschenkelkopfes, durch kräftige Muskeln und Bänder gut stabilisiert wird. Daher ist sehr starke Krafteinwirkung auf das Hüftgelenk erforderlich, um ein Auskugeln des Hüftkopfes hervorzurufen.

Eine Sonderform der Hüftverrenkung stellt die zentrale Hüft-Luxation dar. Diese entsteht durch starke Einwirkung von Gewalt, wie zum Beispiel bei einem Autounfall, der bei hohem Tempo erfolgt.

Dabei verschiebt sich der Hüftkopf durch die Hüftgelenkpfanne zum kleinen Becken. Bei Kindern wird eine Hüft-Luxation mitunter von einer zu flachen Hüftpfanne oder einem deformierten Hüftkopf verursacht. Meist liegt in diesem Fall eine angeborene Überdachungsstörung (Hüftdysplasie) vor.

In den meisten Fällen kommt es durch Verkehrsunfälle oder schwere Stürze zu einer Verrenkung. Dabei sind stets starke Kräfte im Spiel. Unterschieden wird bei einer Hüftverrenkung zwischen einer zentralen, einer vorderen sowie einer hinteren Hüft-Luxation.

Symptome

Zu den typischen Symptomen einer Hüftverrenkung gehören starke Schmerzen im Hüftbereich. Außerdem kann die betroffene Person das verletzte Bein nicht mehr bewegen, das gebeugt, verkürzt oder nach innen gedreht ist.

Bei dem Versuch, sich zu bewegen, kommt es zu einem federnden Widerstand. Das liegt daran, dass sich Muskeln, Bänder und Kapseln unter Spannung befinden.

Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass auch Nerven, Weichteile und Blutgefäße durch die Verletzung in Mitleidenschaft gezogen werden. So kann eine Gefäßverletzung zu starken inneren Blutungen führen. Eine Verletzung von Nerven macht sich durch Empfindungsstörungen oder Lähmungserscheinungen im betroffenen Bein bemerkbar.

Starke Schmerzen im Hüftbereich als Hauptsymptom
Starke Schmerzen im Hüftbereich als Hauptsymptom

Diagnose

Diagnostiziert wird eine Hüft-Luxation normalerweise durch eine Röntgenuntersuchung. Dabei lassen sich auch mögliche weitere Verletzungen wie Knochenfrakturen feststellen.

Allerdings sind bei einer Hüftverrenkung oftmals weitere Untersuchungen erforderlich, um das Ausmaß der Verletzung erkennen zu können. Dazu gehören unter anderem eine Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT).

  • Röntgenbild eines menschlichen Beckens mit Arthritis in der Hüfte, rot gekennzeichnet

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  • Schild in einer Arztpraxis: Kein Zutritt Röntgen

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  • CT-Gerät zur Computertomographie

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  • Ärztin schiebt Patient in Kernspintomographie Gerät

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Behandlung

Bei der Behandlung einer Hüft-Luxation ist es wichtig, das Gelenk so rasch wie möglich wieder einzurenken, damit es nicht zu Gewebeschädigungen kommt. So besteht bei einer längeren Schädigung die Gefahr von dauerhaften Funktionsstörungen oder einer Hüftkopfnekrose, bei der das Gewebe abstirbt. Da eine Einrenkung des Gelenks überaus schmerzhaft ist, erhält der Patient zuvor eine kurze Vollnarkose. Liegen auch Knochenbrüche vor, müssen diese meist operativ behandelt werden, um einem vorzeitigen Gelenkverschleiß entgegenzuwirken.

Bestehen dagegen keine Frakturen, kann der Patient rasch mit krankengymnastischen Übungen beginnen. Um den Erfolg der Behandlung zu überwachen, werden erneut Röntgenaufnahmen angefertigt sowie eine Computertomographie vorgenommen. Liegen keine Komplikationen vor, braucht die Hüfte nicht weiter ruhiggestellt zu werden.

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