Kalifornische Wissenschaftler entwickeln spezielle Nanopartikel für die Blutentgiftung

Von Frank Sprengel
25. April 2013

Bisher war es sehr schwierig, Blut von Toxinen, wie sie beispielsweise bei einer Infektion von Krankheitserregern freigesetzt werden, zu befreien, da normalerweise jede Art von Giftstoff nach einem eigenen Antikörper oder sonstigem Gegenmittel verlangt.

Nun haben Wissenschaftler der University of California in San Diego neuartige Nanopartikel entwickelt, die gleich mehrere Toxinarten ähnlich wie ein Schwamm aufsaugen sollen. Der Clou der nur 85 Nanometer großen "Schwämme" sei, dass sie in roten Blutkörperchen getarnt auf porenformende Toxine genannte Giftstoffe lauern.

Sobald sich die besagten Toxine durch die Hülle des Blutkörperchens fressen, sollen sie von den Schwämmchen aufgesaugt werden. Die Nanoteilchen würden wiederum von der Leber zersetzt, ohne dass sie selbst noch die von ihnen gefangenen Giftstoffe Schaden anrichten können.

Erste Versuche seien vielversprechend verlaufen. Allerdings hätten sich die US-Forscher bislang lediglich auf Toxine, die von dem in Krankenhäusern verbreiteten Keim MRSA abgesondert werden, konzentriert. Außerdem habe es sich bei den ersten Tests um reine Tierversuche an Mäusen gehandelt. Sobald die allgemeine Unbedenklichkeit der Nanoteilchen in entsprechenden Untersuchungen nachgewiesen werden konnte, wollen die Wissenschaftler mit klinischen Studien beginnen, um herauszufinden, ob das neuartige Verfahren eine für Menschen adäquate Therapieform darstellt.