Wegen Spekulationen um eine Vergiftung soll Arafats Leiche nun exhumiert werden

Von Melanie Ruch
5. Juli 2012

Nach langer Krankheit starb der frühere Palästinenserführer Jassir Arafat im Jahr 2004 in einem französischen Militärkrankenhaus. Schon damals gab es Spekulationen um eine mögliche Vergiftung Arafats. Die behandelnden Ärzte schlossen dies nach eingehenden Untersuchungen jedoch aus. Die tatsächliche Todesursache des früheren Präsidenten blieb ungeklärt.

Da man an der Kleidung Arafats nun erhöhte Werte des radioaktiven Stoffes Polonium-210 fand, kochten die Vergiftungsgerüchte nun erneut hoch. Jetzt will man den Leichnam des ehemaligen Palästinenserführers exhumieren, um ihn zu obduzieren. Arafats Nachfolger Mahmud Abbas sowie Arafats Witwe Suha haben der Exhumierung, die im Islam normalerweise verboten ist, zugestimmt.

In einer Stellungnahme erklärte Suha Arafat, dass es gerechtfertigt sei die sterblichen Überreste ihres Mannes wieder auszugraben, da es immerhin darum gehe ein mögliches Verbrechen aufzuklären. Berichte, die besagten sie hätte einer Obduktion damals nicht zugestimmt, wies sie als falsch zurück. Die Ärzte hätten ihr dies nach dem Tod ihres Mannes garnicht vorgeschlagen, so Suha.