Vergiftungen bei Schwangeren - bei sofortiger Behandlung besteht keine Gefahr für das Kind

Von Cornelia Scherpe
1. Juni 2012

Durch Unfälle oder auch durch Selbstmordversuche kommt es immer wieder zu Vergiftungen. Besonders Schwangere befürchten nach einer ungewollten Überdosierung durch Medikamente oder ähnliches, dass nun das Leben des Kindes in Gefahr ist. Kommt es nun zu einer Fehlgeburt oder steigt das Risiko auf eine Missbildung? Ärzte können bei beiden Fragen beruhigende Antworten geben. Das Ungeborene ist im Mutterleib nur dann wirklich gefährdet, wenn die Vergiftung so schlimm ist, dass selbst das Leben der Mutter auf dem Spiel steht. Ist dem nicht der Fall und kann eine sofortige Behandlungdurchgeführt werden, ist das Risiko als eher gering einzuschätzen.

Bei einer Überdosierung mit dem Schmerzmittel Paracetamol ist es laut einer Erhebung bei keiner der 450 schwangeren Patientinnen zu Problemen beim Nachwuchs gekommen. Die Kinder kamen gesund zur Welt. Eine andere Studie analysierte die Daten von 101 Frauen, die während der neun Monate eine ASS-Überdosierung hatten und 100 Frauen mit einer Ibuprofen-Vergiftung. Auch hier gab es keine Hinweise auf Schäden bei den Kindern.

Auch die Entgiftung als solche birgt wenig Gefahren. In der Praxis hat sich gezeigt, dass auch schwangere Frauen im Grunde genau wie allen anderen Patienten behandelt werden können. Die Babys leiden darunter nicht.