Giftinformationszentrum fordert Rezeptpflicht für das Schmerzmittel Paracetamol

Von Cornelia Scherpe
29. Dezember 2011

Paracetamol ist neben Aspirin wohl eines der bekanntesten Schmerzmittel. Ebenso wie Aspirin ist es in Apotheken frei verkäuflich, das heißt, man kann ohne Rezept vom Arzt die Tabletten erwerben. Das Giftinformationszentrum in den neuen Bundesländern lässt vermelden, dass Sie mehr und mehr Anrufe beim Giftnotruf haben, die sich als Paracetamol-Vergiftung herausstellen.

Gut fünf Prozent aller Anrufe gehen darauf zurück. Immer mehr Menschen vergiften sich mit den leichten Schmerzmitteln, da sie eine zu hohe Dosis einnehmen. Das führt zu zum Teil schweren Nebenwirkungen, die eine regelrechte Vergiftungen darstellen. Im schlimmsten Fall kommt es zu erheblichen Nierenschäden. Das Giftinformationszentrum aus Erfurt spricht sich daher zum Schutz der Anwender für eine Rezeptpflicht aus.

So kann sicher gegangen werden, dass vor der Einnahme ein Arzt aufgesucht und die Notwendigkeit der Einnahme abgeklärt wurde. Zudem geben die Ärzte ihren Patienten Einnahme-Anweisungen. Auch damit hofft man, künftigen Überdosierungen entgegen zu wirken. Bisher sind nur Packungen mit über zehn Gramm verschreibungspflichtig.

Diese Regelung seit 2009 hat aber laut der Giftinformationszentrum kaum eine Besserung der Lage bewirkt. Noch immer geht allein in der ostdeutschen Zentrale täglich mindestens ein Anruf ein, der auf Paracetamol zurück zu führen ist.