Über 900 chinesische Kinder erlitten durch Fahrlässigkeit eine Bleivergiftung

Von Laura Busch
20. Oktober 2009

In Jiyuan, einer Stadt in der zentralchinesischen Provinz Henan, sind erneut Fälle von schwerer Bleivergiftung bei Kindern bekannt geworden. Die staatliche Nachrichtenagentur Yinhua meldete Untersuchungen, bei denen 968 von 2700 Kindern extrem hohe Bleiwerte im Blut aufwiesen.

Vergangenen August waren in den Provinzen Shaanxi und Hunan - ebenfalls im Zentrum von China - ähnliche Ergebnisse gemeldet worden. Hier hatten insgesamt mehr als 2100 Kinder Bleivergiftungen erlitten. Als Reaktion auf den jüngsten Zwischenfall wurden um die drei großen Metallwerke in Jiyuan Schutzkreise von jeweils einem Kilometer Durchmesser gezogen, aus denen alle Kinder entfernt wurden.

Darüber hinaus lässt die Stadtregierung in 32 von 35 Bleiverarbeitungsanlagen vorerst die Arbeit niederlegen. Die Anwohner sind sehr besorgt. Bleivergiftungen sind für Kinder besonders gefährlich und können geistige Behinderungen und Wachstumsstörungen verursachen.

Die hohen Werte bei den Kindern seien ein Zeichen dafür, dass diese schon lange unentdeckt dem giftigen Einfluss des Schwermetalls ausgesetzt waren, räumte der Bürgermeister Zhao Suping ein.