Adidas, Puma und Nike verdienen an WM - Ihre Produkte enthalten hochgradige Gifte

Von Ingrid Neufeld
19. Mai 2014

Eine Greenpeace-Studie bringt es jetzt an den Tag: Die großen Markenhersteller Nike, Adidas und Puma benutzen giftige Chemikalien um T-Shirts und Fußballschuhe zu produzieren. Diese Inhaltsstoffe können die Fruchtbarkeit beeinflussen, das Hormonsystem stören oder Tumorwachstum bewirken.

Dies betrifft nicht unbedingt die Träger, sondern diejenigen, die diese Stücke produzieren. Puma und Adidas behaupten, dass sie sich an die gesetzlichen Vorhaben halten. Nach Angaben von Greenpeace betrifft die Untersuchung sieben Fußball-T-Shirts, 21 Fußballschuhe, vier Torwarthandschuhe, sowie den WM-Fußball "Brazuca". zwei Artikel kommen von Puma, 15 von Nike und 16 von Adidas. 20 der Produkte sind speziell für Kinder produziert worden.

Die Chemikalien gelangen in den Herstellungsländern in Umwelt und Nahrungskette

Unabhängige Labore gaben dann die Ergebnisse bekannt, wonach Nonylphenolethoxylate (NPE), Phthalate, Dimethylformamid (DMF), perfluorierte Chemikalien (PFC) und andere Schadstoffe nachgewiesen wurden. Adidas fiel besonders negativ auf, durch starke Belastungen in Handschuhen und Schuhen. In zwei von vier Handschuhen und in 17 von 21 Schuhen wurde PFC entdeckt.

Die Chemikalie ist schmutz- und wasserabweisend, weshalb sie Verwendung findet. Die negativen Auswirkungen sind Störungen des Hormonsystems, oder auch der Fortpflanzungsorgane und genauso des Immunsystems. Auch NPE ist in zwei Handschuhen, einem T-Shirt und in 16 Schuhen, sowie dem WM-Ball gefunden worden. Phtalate kam in sämtlichen Schuhen, in vier T-Shirts und drei Handschuhen vor.

DMF, ein Stoff, der fortpflanzungsgefährdend ist, kam in allen Schuhen vor. Auch wenn das Tragen der Kleidung keine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit darstelle, so kommen die Chemikalien in die Umwelt und in den Herstellungsländern auch in die Nahrungskette. Herstellungsländer sind Indonesien und China.

Keine Einsicht bei den Sportbekleidungsherstellern

Vor allem Adidas soll handeln, fordert Greenpeace, schließlich erwirtschaftet das Unternehmen mit den WM-Produkten rund zwei Milliarden Euro. Deshalb hat das Unternehmen eine besondere Verantwortung gegenüber der Umwelt, die in den Produktionsländern mit der Herstellung vergiftet würde.

Adidas verweist auf die gesetzlichen Vorgaben. Außerdem arbeite Adidas "intensiv" daran, die Freisetzung gefährlicher Chemikalien "innerhalb unsere Einflussbereichs weitestgehend zu eliminieren und zu reduzieren". Puma äußert sich ähnlich. Nur Nike Deutschland gab keine Stellungsnahme ab.

Mit der Kampagne "DetoX" versucht Grennpeace schon seit 2011 Firmen dazu zu bewegen, dass sie bis zum Jahr 2020 Schuhe und Kleidung giftfrei herstellen. Dem haben sich auch die Firmen Nike, Puma und Adidas angeschlossen. Laut Greenpeace verstecken sich die Firmen jedoch hinter den "Papierversprechen", die der Branchenverband abgegeben hat.