Säure-Attentat in Moskau - Ballettchef des Bolschoi-Theaters schwer verletzt

Der Ballettdirektor schwebt nicht in Lebensgefahr, muss jedoch um sein Augenlicht bangen

Von Nicole Freialdenhoven
21. Januar 2013

Sergej Filin, der Ballettdirektor des berühmten Bolschoi-Theaters in Moskau, droht sein Augenlicht zu verlieren: Ein Unbekannter griff den ehemaligen Startänzer in der Nähe seiner Wohnung an und schleuderte ihm Säure ins Gesicht. Anschließend floh der Attentäter. Nach Aussagen einer Theatersprecherin wurde Filin schon häufiger bedroht. Dabei geht es häufig um die Rollenverteilung im Bolschoi Ballett.

Leitung eines weltberühmten Balletts

Der 42-jährige Sergej Filin hatte erst im März 2011 die Leitung des wohl berühmtesten Balletts der Welt übernommen. Seine Entscheidung, das Ballett zu modernisieren, spaltete das Publikum. Manche feierten ihn, andere kritisierten ihn scharf. Doch vor allem ist der Ballettdirektor zuständig für die Besetzung der großen Partien - und zog sich mehrfach den Zorn abgelehnter Tänzer zu, die eine heiß ersehnte Hauptrolle nicht tanzen durften.

Augenlicht gefährdet

Filins Zustand sei stabil, berichtete die Theatersprecherin. Der Ballettdirektor schwebe nicht in Lebensgefahr, doch er habe Verletzungen

erlitten. Derzeit ist noch nicht klar, ob die Ärzte sein Augenlicht retten können.