Zugunglück in Kanada: Kesselwagen explodierten möglicherweise wegen falsch gekennzeichnetem Öl

Von Ingrid Neufeld
13. September 2013

In der kanadischen Kleinstadt Lac-Mégantic in der Provinz Québec kam es im Juli zu einem Zugunglück mit verheerenden Folgen für das Zentrum der Stadt. Durch die Explosion mehrerer Kesselwagen brach ein Großbrand aus, der auf zwei Quadratkilometern ein Heer der Verwüstung hinterließ und dem auch 47 Menschen zum Opfer fielen.

Nun stellte sich heraus, dass das geladene Öl auch noch falsch gekennzeichnet war. Es hätte als "leicht entflammbar" gelten müssen. Dieses Öl braucht keine höheren Temperaturen, um Feuer zu fangen, im Gegensatz zu herkömmlichem Rohöl.

Für die richtige Kennzeichnung war der Empfänger verantwortlich, also die Firma Irving Oil, die das Öl hätte erhalten sollen. Nun kommen rechtliche Konsequenzen auf das Unternehmen zu, jedenfalls wenn sich die bisherigen Annahmen als richtig erweisen. Doch auch an der Eignung der Kesselwagen wird derzeit gezweifelt. Sie hätten möglicherweise eine Außenhülle, die für einen solchen Transport ungeeignet wäre.