Statistik ermittelt: Mehr Berufskrankheiten, dafür weniger Arbeitsunfälle

Von Cornelia Scherpe
5. August 2013

Die Zahl der Arbeitsunfälle ist rückläufig, wie die Krankenkassen und die Berufsgenossenschaften bei einer aktuellen Erhebung ermitteln konnten. 2011 lag die Zahl der Unfälle bei der Arbeit oder auf den Weg dorthin bei 885.009 und machte damit den größten Anteil der Arbeitsausfälle aus. Die Zahlen war jedoch im Vergleich zu den Unfällen im Jahr davor bereits um 3,7 Prozent gesunken. Für 2012 konnte erneut eine Senkung vermeldet werden und zwar direkt um 4,16 Prozent. In totalen Zahlen bedeutet dies, dass sich im Vergleich zu 2011 insgesamt 46.112 Unfälle weniger ereignet hatten.

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin beobachtet allerdings schon seit Jahrzehnten, dass auf dem Weg zur Arbeit und beim eigentlichen Arbeitsablauf immer weniger Unfälle geschehen. Bereits seit den 1960er Jahren sind die Zahlen im Überblick betrachtet rückläufig. Dies führt man auf immer bessere Arbeitsbedingungen mit hohen Schutzmaßnahmen zurück. Das allgemeine Risiko liegt derzeit bei 23 Unfällen pro 1.000 Arbeitern in Vollzeit.

Unerfreulich hoch blieb 2012 dennoch das Risiko, an einem lebensbedrohlichen Unfall zu sterben. Insgesamt endeten 396 Unfälle beim Arbeitsweg tödlich und 500 Unfälle bei der eigentlichen Arbeit.

Im Vergleich dazu haben sich die Zahlen der Berufskrankheiten jedoch weiterhin erhöht. 2010 registrierte man 70.277 Krankmeldungen aufgrund solcher Leiden und 2011 kletterte die Zahl sogar auf 71.269. Für das vergangene Jahr konnte man einen leichten Rückgang vermelden und landete bei 70.566 Meldungen.

Dies ist rein statistisch aber nur eine minimale Verringerung, sodass man eher von einer Stagnation auf weiterhin sehr hohem Niveau spricht. Zudem nimmt die Zahl der anerkannten Berufskrankheiten zu: Wurden 2010 noch 31.219 Verdachtsmeldungen am Ende anerkannt, stieg die Zahl 2011 auf 34.573 und lag 2012 bereits bei 35.293.