Schluderei mit tödlichen Anthrax-Erregern in US-Gesundheitsbehörde

Von Christine Krusberski
23. Juni 2014

In den USA kam es bereits am 13. Juni zu einem Zwischenfall, der erst jetzt bekannt wurde. Aus einem Hochsicherheitslabor der US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Desease Control) sind tödliche Anthrax-Erreger entwischt und haben sich in verschiedenen Abteilungen ausgebreitet.

Es ist möglich, dass 75 Menschen mit den Sporen der gefährlichen Milzbrand-Bakterien in Kontakt gekommen sind, erklärten Sprecher der Behörde.

Eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten der Welt

Die Sporen von Anthrax-Erregern sind überaus aggressiv und können Milzbrand auslösen. Die durch die Erreger verursachte Infektionskrankheit gehört zu den gefährlichsten der Welt.

Der Laborunfall war scheinbar eine Schluderei der US-Gesundheitsbehörde. Forscher, die in einem Sicherheitslabor arbeiteten, haben die Anthrax-Sporen nicht wie vorgeschrieben abgetötet. Stattdessen wurden Proben mit lebenden Sporen in weitere Labore transportiert. Diese Labore sind nicht für die Arbeit mit gefährlichen Erregern ausgestattet.

Die betroffenen Mitarbeiter zeigen nach den ersten sieben kritischen Tagen keine Anzeichen einer Anthrax-Infektion, allerdings kann der Erreger auch noch später zuschlagen.

Steckt Absicht dahinter?

Die tödlichen Anthrax-Sporen gelangten in drei Labore, wo Mitarbeiter nur mit herkömmlichen Schutzanzügen arbeiten. Zwischen dem 6. und 13. Juni können etliche CDC-Mitarbeiter mit den Bakterien in Berührung gekommen sein. Ob die Laborproben absichtlich weitergegeben wurden, ist bislang unklar. Paul Meechan von der CDC-Sicherheitsabteilung erklärte, dass alle Mitarbeiter im Hochsicherheitslabor vertrauenswürdig und verlässlich seien.

Der Laborunfall wird jetzt weiter untersucht. Bisher starben in den USA zwanzig Menschen durch Anthrax-Sporen, die in Briefen verschickt wurden. Die Vorfälle wurden bis heute nicht aufgeklärt.