Studie zum Tennisarm - sind Injektionen sinnlos?

Von Cornelia Scherpe
10. Oktober 2012

Menschen mit einem Tennisarm lassen sich vom Arzt oft via Injektion helfen. Dabei gibt es verschiedene Wirkstoffe auf dem Markt und die Medizinwelt ist sich nicht einig, welche Spritzen den Patienten am besten helfen. Um etwas Licht in das Dunkel zu bringen, hat ein Forscher aus Dänemark sich mit den Wirkstoffen Botox, Kortison, Hyaluronsäure und vier weiteren beschäftigt.

Er wertete insgesamt 17 ältere Studien zum Thema komplett neu aus. Am Ende lagen ihm so die Daten von 1.400 Menschen vor, die sich mit der Injektionstherapie gegen den Tennisarm behandeln ließen. Acht verschiedene Wirkstoffe waren dabei zum Einsatz gekommen und die weitere Genesung der Patienten im Vergleich zu unbehandelten Kontrollgruppen verglichen. Im Schnitt konnte jeder Behandelte für gut acht Monate nachbeobachtet werden. Das Ergebnis aus Dänemark fällt nun sehr ernüchternd aus: die Beschwerden besserten sich unter keiner Injektion messbar schneller als in den Placebogruppen.

Diese Injektionen sind also alle samt unwirksam und verkürzen die Erholung des Armes nicht. Zumindest aber konnte der Forscher auch keine schädlichen Nebenwirkungen feststellen. Die Patienten riskieren also zumindest nicht ihre weitere Gesundheit, indem sie an die Wirkung einer Injektion glauben.

Es gibt allerdings bereits kritische Stimmen, die den Wert der dänischen Meta-Analyse in Frage stellen. Manche der untersuchten Studien seien nicht nach festgelegten Standards durchgeführt worden und daher würde das Endergebnis nun verzehrt erscheinen, da man diese Patienten mit in die Analyse aufgenommen hat.