Gassi gehen erhöht Risiko für Knochenbrüche bei Senioren

Vor allem ältere Frauen ziehen sich beim Spazierengehen mit Hund häufig eine Fraktur zu

Von Cornelia Scherpe
5. April 2019

Mit einem Hund sind Menschen automatisch regelmäßig an der frischen Luft, haben Bewegung und stärken beim Kontakt mit anderen Hundehaltern ihr Sozialleben. All diese Punkte sprechen besonders im Seniorenalter für dieses Haustier. Doch das tägliche Spazieren mit dem Hund hat auch eine Schattenseite, auf die eine aktuelle Studie hinweist: Das Frakturrisiko steigt für Senioren und ganz besonders für Seniorinnen.

In den USA führten Forscher auf Wunsch der Regierung eine Analyse durch. Dabei wurden Krankenakten der Jahre 2004 bis 2017 betrachtet. Man konzentrierte sich auf ältere Männer und Frauen, die wegen Knochenbrüchen in der Klinik behandelt werden mussten und genaue Angaben zum Hergang der Verletzung gemacht hatten.

Frauen besonders betroffen

Es wurde deutlich, dass vor allem Frauen mit einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche rechnen müssen. 78,6 Prozent der durch Stürze beim Gassi gehen ausgelösten Frakturen betrafen Frauen. Die Knochenstruktur ist durch die natürliche Alterung bei beiden Geschlechtern (stärker aber bei Frauen) bereits geschwächt und die Muskelmasse abgebaut. Stürze können daher vom Körper nicht mehr so gut toleriert werden und Frakturen sind wahrscheinlicher. Bei vielen Beschreibungen war der Hund beim Gassi gehen an der Leine und zog plötzlich in eine Richtung. Dadurch verloren die Betroffenen das Gleichgewicht und gingen zu Boden.

Armbrüche am häufigsten

Zu den schweren Brüchen zählten mit 17,3 Prozent Frakturen der Hüfte. Am häufigsten kam es zu Armverletzungen. 52,1 Prozent der Brüche betrafen die oberen Extremitäten. Meist wurde ein Arm zum Abfangen des Sturzes genutzt und so an einer Stelle (oder mehreren Stellen) gebrochen. 28,7 Prozent aller Verletzungen waren so stark, dass die Seniorinnen und Senioren vorübergehend im Krankenhaus behandelt werden mussten.