Typische Handverletzungen beim Sport - Ursachen, Behandlung und Vorbeugung

Der Sport erhält Geist und Körper gesund. Das jedoch nur dann, wenn keine schwerwiegenden Verletzungen auftreten. Gerade die Bänder und Sehnen sowie die Knochen der Hand können im Eifer eines leidenschaftlichen Wettkampfes schnell einmal beschädigt werden. Insbesondere den Frakturen gilt anschließend der Blick des Facharztes.

Maria Perez
Von Maria Perez

Jeder dritte Unfall schädigt die Hand

Wenn ein Sportler zu Fall kommt, handelt er instinktiv. Er wird stets die Hände und Arme einsetzen, um die wichtigen Körperteile oder sogar das Gesicht vor den schlimmen Folgen des Aufpralls zu schützen. Oftmals gelingt diese Maßnahme - das unterbewusste Handeln wird derart schnell und souverän ausgeführt, dass tatsächlich nur selten einmal Brüche der Rippen, der Halswirbel oder des Schädelknochens erlitten werden.

Dafür wiederum müssen die Hände leiden. Sie dämpfen den Sturz, bei dem der Betroffene mit dem gesamten Körpergewicht zu Boden geht. Daher sind Verletzungen jedweder Art im Bereich der Hand und des Unterarms weit verbreitet. Etwa jeder dritte Sportunfall weist solche Beschädigungen auf.

Der simple Fingerbruch

Häufig verzeichnet werden die Brüche der einzelnen Finger, vor allem auch deshalb, weil es dafür meist nicht einmal des Sturzes bedarf.

  • Ein falsch gefangener Basketball
  • ein kurzes Abstützen des Skateboardfahrers an einer Wand
  • ein fehlgeschlagener Griff des Judoka

- schnell ist einer der Finger von einer Fraktur betroffen. Meist heilt diese binnen weniger Wochen aus. Gerade professionelle Sportler setzen dagegen lieber auf eine Operation, um den Genesungsprozess zu unterstützen. Diese ist auch bei solchen Brüchen empfehlenswert, die nicht sauber verlaufen.

Hat sich der abgesplitterte Knochen bereits in das Gewebe gebohrt, muss ohnehin ein chirurgischer Eingriff vorgenommen werden. Ihm folgt eine längere Phase der Rehabilitation, um die Bewegungsfähigkeit der Hand zu trainieren.

Der Bruch des Handwurzelknochens

Einen elementaren Einfluss auf die Fertigkeiten der Hand kommt dem Kahnbein zu. Der Knochen stellt den größten und zentralsten Punkt der Handwurzel dar. Gerade bei Stürzen ist er häufig betroffen, da das Körpergewicht nicht selten auf ihn prallt.

Ebenso gehören Handballspieler zur Risikogruppe, wenn der Ball beim Fangen eines Passes mit hohen Geschwindigkeiten auf jener Wurzel aufschlägt. Allerdings werden die Frakturen in etwa der Hälfte aller Fälle nicht erkannt und folglich nicht behandelt. Daraus können sich aber chronische Deformationen bilden, die dauerhaft zu Schmerzen oder eingeschränkten Bewegungen führen.

Ob das Kahnbein operativ oder konservativ - also mit Massagen und Medikamenten - behandelt werden muss, ist abhängig vom Einzelfall.

Brüche am Handgelenk

Ist bei Stürzen einmal nicht das Kahnbein betroffen, lässt sich vielfach eine Verletzung am Handgelenk feststellen. Auch dabei handelt es sich um einen neuralgischen Punkt zwischen den Unterarmen und den Fingern.

Allerdings kann eine Fraktur die gesamte Bewegungsfähigkeit der Hand dauerhaft beeinträchtigen. In den schwereren Stadien eines Bruchs wird daher regelmäßig eine chirurgische Maßnahme erfolgen. Gerade dann, wenn das Gelenk neu ausgerichtet werden muss.

Wird eine solche Verletzung nicht behandelt, könnten bereits simple Tätigkeiten zu erheblichen Schmerzen führen. Zur Vermeidung sollten beim Sport daher Handschuhe getragen werden, die eine Verlängerung bis auf das Gelenk besitzen. Schon diese kleine Dämpfung genügt vielfach, um ernsthafte Belastungen abzumildern.

  • Nahaufnahme rechte Hand im Gips, weißer Hintergrund

    © Samu - www.fotolia.de

  • Kleiner Junge trägt rechten Arm in Gips, weißer Hintergrund

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  • Männerkörper, Arm in Gips

    © Mareen Friedrich - www.fotolia.de

  • Frau mit gebrochenem Arm, Gips mit blauem Verband

    © soschoenbistdu - www.fotolia.de

Elle und Speiche

Vor allem ältere Sportler oder solche, die über eine geringe Knochendichte verfügen, klagen nach Stürzen im Bereich der Hand über Symptome, die sich bis in den Unterarm ausdehnen. Die Diagnose bestätigt häufig das erste Empfinden: auch die Knochen unterhalb des Ellenbogens sind betroffen.

Das Zusammenspiel der dort ansässigen Elle und Speiche zählt zu den bewundernswertesten Elementen des gesamten Skeletts. Sie übernehmen viele Bewegungen, die beim Sportler unbewusst ablaufen. Denn ohne den Unterarm wäre eine Verwendung der Hand nicht möglich.

Kommt es hier jedoch zu einer Fraktur, treten starke Schmerzen auf. Üblicherweise genügt bei leichten Brüchen ein Gipsverband. Bei komplizierten Beschädigungen ist dagegen eine Operation unumgänglich.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Verletzungen

Im Eifer des Gefechts handeln Sportler instinktiv. Daher lässt es sich nur schwerlich vermeiden, dass im Ernstfall - gerade bei Stürzen - die Hände betroffen sind. Handschuhe sowie Schoner für den Ellenbogen und den Unterarm erweisen sich aber als hilfreich. Sie dämpfen die Wucht eines Aufpralls und schützen auch die Bänder und Sehnen, die natürlich ebenfalls reißen können - wobei diese Form der Verletzung im Vergleich zu ähnlichen Blessuren im Bereich des Beins oder Fußes eher selten vorkommt.

Ein abschließender Ratschlag sollte dennoch darin liegen, beim Sport stets auch ein wenig auf die eigene Gesundheit zu achten und dem Streben nach Siegen und Meisterschaften nicht das eigene Wohlergehen unterzuordnen.