Typische Sportverletzungen an der Schulter

Beim Sport kann es auch zu Verletzungen an der Schulter kommen. Es gibt einige typische Sportverletzungen an der Schulter; besonders häufig betroffen sind beispielsweise die Rotatorenmanschette und das Schultereckgelenk. Zu Verletzungen kommt es durch mechanische Belastung, etwa bei Schlägen, Stürzen oder Heben von zu schweren Lasten. Verschaffen Sie sich einen Überblick über typische Sportverletzungen an der Schulter.

Von Jens Hirseland

Belastungen der Schulter beim Sport

Die Schulter zählt zu den komplexesten Gelenken des menschlichen Körpers. So wird sie aus zahlreichen unterschiedlichen Strukturen zusammengesetzt; dazu gehören das Hauptgelenk sowie mehrere Nebengelenke. Wichtigste Bestandteile des Hauptgelenks sind die Gelenkpfanne des Schulterblattes sowie der Oberarmkopf.

Das Schulterblatt wird aus

  • der Pfanne
  • der Blattfläche
  • der Schulterhöhe und
  • dem Rabenschnabelfortsatz

gebildet. An den Knochenanteilen der Schulter befinden sich verschiedene Bänder und Muskeln wie die Rotatorenmanschette.

Es gibt viele Sportarten, die die Schultern stark fordern. Es handelt sich um das beweglichste Gelenk des Menschen - und demnach ist es auch sehr empfindlich.

Im Sport kommt es besonders häufig zu Überlastungen, etwa durch Übertraining oder auch falsche Techniken. Als Folge treten schon bei leichtem Druck oder geringer Bewegung Schmerzen auf.

Doch auch Schläge und Stürze sind typische Situationen, bei denen die Schulter schnell in Mitleidenschaft gezogen werden kann.

Überlastung ebenfalls weit verbreitet

Übrigens treten Überlastungsschäden der Schulter noch weitaus häufiger auf als akute Verletzungen. Vor allem bei Schlagsportarten wird dem Schulter- wie auch dem Ellbogengelenk einiges abverlangt.

Zu den typischen Schäden zählen Tennis- oder Golferarm. Behandelt man diese nicht, können sie zu chronischen Problemen führen.

Wer von Schulterschmerzen betroffen ist, sollte bei der Wahl der Sportart einige Tipps beherzigen - informieren Sie sich hier.

Typische Sportverletzungen an der Schulter

Schulterverletzungen sind leider keine Seltenheit. Verursacht werden sie durch erhebliche mechanische Belastungen. Vor allem bei sportlichen Betätigungen kann es durch

  • Stürze
  • Schläge oder
  • zu schweres Heben

zu Verletzungen an dem Schultergelenk kommen. Besonders hoch ist das Risiko, wenn bereits eine Vorschädigung von Gelenkanteilen, Bändern oder Muskeln, wie zum Beispiel durch Dauerbeanspruchung, besteht.

Schulterzerrung

Bei der Schulterzerrung handelt es sich um eine Dehnung der Weichteile in der Schulterregion, also der Muskeln und Sehnen. In den meisten Fällen zieht man sich diese Verletzung durch einen Sturz auf die Schulter zu.

Je nach Ausmaß ist es sinnvoll, eine Sportpause einzulegen. Behandelt wird somit durch Schonung der Schulter; im akuten Fall ist das Kühlen zu empfehlen. Diese Verletzung zählt eher zu den harmlosen Formen und heilt in der Regel vollständig aus.

Rotatorenmanschettenriss

Als typische Sportverletzungen an der Schulter gilt beispielsweise der Rotatorenmanschettenriss. Dabei kommt es zu einem Riss der Rotatorenmanschette, was beispielsweise durch die lange Ausübung von Überkopfsportarten ausgelöst werden kann.

Ein jahrelanger Verschleiß, bei denen die Sehnen belastet werden, gilt als häufigste Ursache. Die Beschwerden können sich in Schmerzen unterschiedlicher Intensität bis hin zur Pseudoparalyse, bei der der Arm bei Bewegungen wie gelähmt wirkt, zeigen.

Führt eine konservative Behandlung nicht zum gewünschten Erfolg, kann eine Operation notwendig werden. Informieren Sie sich hier genauer über den Rotatorenmanschettenriss.

Schultereckgelenksprengung

Ebenfalls typisch ist die Schultereckgelenksprengung, auch als Schultereckgelenkverrenkung bezeichnet. In den meisten Fällen kommt es bei Stürzen zu dieser Verletzung.

Schmerzen und Schwellungen gehören zu den typischen Symptomen. Der Schweregrad der Verletzung entscheidet über die Behandlung. Wenn Sie mehr über die Entstehung, Merkmale und Behandlung der Schultereckgelenksprengung erfahren möchten, informieren Sie sich hier.

Schulterprellung

Werden die Weichteile der Schulterregion, also Sehnen und Muskeln, gequetscht, führt dies zu einer Prellung. In der Regel kommt es durch einen Sturz auf den Schulterbereich zu dieser Verletzung.

Typisch sind starke Schmerzen, die mit Bewegungseinschränkungen einhergehen können. Auch die Bildung von Hämatomen ist möglich.

Es erfolgt eine konservative Therapie; Kühlen ist besonders wichtig. Erfahren Sie hier mehr über die Schulterprellung.

Schulterluxation

Die Schulterluxation bezeichnet man auch als ausgekugelte Schulter oder Schulterverrenkung. Unfälle, bei denen man ungünstig stürzt, zählen zu den häufigsten Ursachen; dabei zählen etwa Ballsport- oder auch Kampfsportarten zu den risikoreichen Sportarten.

Es gibt verschiedene Formen der Verletzung. Wichtigster Schritt der Behandlung ist das Einrenken der Schulter. Weitere Informationen rund um die Schulterluxation erhalten Sie hier.

Bone bruise

Während bei einer Prellung oder Quetschung lediglich die Weichteile betroffen sind, wird bei dem so genannten Bone bruise auch der Knochen in Mitleidenschaft gezogen. Die Prellung oder Quetschung entsteht ebenfalls durch Stürze auf die Schulterregion, bei der jedoch eine deutlich stärkere Kraft einwirkt.

Langanhaltende Schmerzen zählen zum typischen Beschwerdebild. Die Knochenprellung heilt in den meisten Fällen ohne chirurgischen Eingriff ab; sind Sehnen oder Knorpel beschädigt, kann aber auch eine Operation notwendig werden.

Bankart Läsion

Die Bankart Läsion beschreibt eine Beschädigung am Rand der Schulterpfanne. In der Regel ist die Knorpellippe betroffen. Als Ursache gilt meist die Verrenkung der Schulter - je nachdem, in welche Richtung diese erfolgt ist, spricht man von der vorderen oder hinteren Bankart Läsion.

Handelt es sich um einen Schaden der Knorpellippe, behandelt man diesen in der Regel arthroskopisch. Handelt es sich um eine knöchernde Bankart Läsion, ist meist eine offene Verschraubung notwendig.

Engpass-/Impingement-Syndrom

Bei einem Engpass- bzw. Impingement-Syndrom werden Schleimbeutel sowie die Sehnen, die den Oberarmkopf umschließen bei bestimmten Bewegungen unter dem Schulterdach eingeengt. Es können Entzündungen sowie degenerative Veränderungen auftreten.

Die Ursachen liegen beispielswese in einem entzündeten Schleimbeutel oder auch in Verknöcherungen des Schulterdachs. Die Behandlung erfolgt Schmerzmittel- und Kortisongabe oder durch einen operativen Eingriff, beispielsweise eine Arthroskopie.

Ein Sehnenriss an der Schulter

Zu den weiteren möglichen Verletzungen an den Schultern zählt der Sehnenriss, der aufgrund von Abnutzung entsteht. Die Sehnen am Kopf des Oberarmknochens sind besonders gefährdet.

Betroffen leiden unter Schmerzen, die besonders beim Heben des Arms auftreten. Hinzu kommen Bewegungseinschränkungen. Die Diagnose erfolgt mittels Ultraschall, MRT oder Röntgen. Behandelt wird in den meisten Fällen in Form einer Operation.

Verletzungen vorbeugen: Bestandteile einer gesunden und starken Schulter

Typisch bei Sportverletzungen ist die Tatsache, dass sie unvorhersehbar sind und innerhalb von wenigen Sekunden entstehen können, ohne dass man etwas hätte tun können. Besonders bei schnellen Bewegungsabläufen mit rasanten Richtungswechseln sowie bei Sportarten, bei denen eine Menge Kraft eingesetzt wird, kommt es schnell zu Unfällen.

Verfügt man jedoch über eine stabile, kräftige und gesunde Schulterpartie, können bestimmte Belastungen auch zu deutlich geringeren Schäden führen. So lässt sich besonders langwierigen Verletzungen vorbeugen.

Besonders wichtig ist dabei die richtige Technik, die bei jeder Sportart gründlich beherrscht werden sollte, sodass es nicht zu ungünstigen Belastungen kommt. Wenn möglich, sollte in diesem Zusammenhang stets Rücksprache mit dem Trainer gehalten werden.

Entscheidend ist des Weiteren ausreichend Beweglichkeit in den Schultern. Bei der Rotatorenmanschette kommt es dabei beispielsweise auf die Zentrierung des Kräftegleichgewichts des Oberarmkopfes an. Ein Physiotherapeut kann helfen, einen entsprechenden Übungsplan aufzustellen. Ebenfalls wichtig sind

  • ein gründliches Aufwärmen der Schultermuskulatur
  • die Core-Stabilität
  • die Kräftigung und Kontrolle der Muskeln der Rotatorenmanschette
  • allgemeine Muskelkraft