Schädel-Hirn-Traumata bei Kindern besonders ernst nehmen

Von Cornelia Scherpe
14. August 2012

Bei einem Sturz oder bei einem Zusammenprall ist es leicht passiert: der Kopf wird so stark erschüttert, dass es zu einem Schädel-Hirn-Traumata kommt, kurz SHT genannt. Gerade bei jungen Patienten sollten Ärzte und Eltern diese Verletzung sehr ernst nehmen. Auch wenn die akuten Beschwerden wie Schwindel, Erbrechen und Kopfschmerzen nach einigen Stunden schon wieder abklingen, kann das Gehirn einen messbaren Schaden genommen haben.

Eine Studie aus den USA zeigt, dass betroffene Kinder zum Teil noch nach einem Jahr kognitive Probleme haben. Das SHT hat also das Gehirn mit einiger Nachwirkung verletzt. Bei den Kindern äußert sich das vor allen Dingen durch Konzentrationsstörungen, die vorher nicht vorhanden waren und durch ein auffallendes Maß an Vergesslichkeit.

Untersucht wurden in der Studie 186 Kinder und Teenanger, die nach einem Unfall mit der Diagnose SHT ins Krankenhaus gekommen waren. Alle waren zwischen acht und 15 Jahren und hatten in der Notaufnahme deutliche Symptome gezeigt. Zum Vergleich nahmen die Forscher 99 Kinder ohne Kopfverletzung, aber mit einem Arm- oder Beinbruch.

Durch Aufmerksamkeitstest und Denkaufgaben zeigte sich, dass die Kinder mit Kopfverletzungen deutliche Merkprobleme hatten und langsamer reagierten. Dies war nicht nur in den Tagen und Wochen nach der Kopfverletzung der Fall, sondern teilweise bis zu einem Jahr danach. Allerdings näherten sich die zwei Gruppen mit der Zeit immer weiter an.

Der Großteil war nach drei Monaten auf einem Niveau. Neben schlechteren Testergebnissen gaben die Kinder mit SHT zudem häufiger an, dass sie ein Kopfschmerzen und an Müdigkeit im Alltag leiden.