Blutverdünner und Schädel-Hirn-Trauma: Neue Mittel bringen ein geringeres Blutungsrisiko mit sich

Von Cornelia Scherpe
7. Februar 2014

Die Mittel, die umgangssprachlich als "Blutverdünner" bezeichnet werden, nennt der Arzt "Antikoagulanzien" und setzt sie dann ein, wenn die Blutgerinnung gehemmt werden soll. Genau dieser Effekt kann jedoch auch gefährlich werden, wenn es zu größeren Wunden oder akut notwendigen Operationen kommt. Der Patient hat unter der Einnahme der Mittel meist eine erhöhte Blutungsneigung. Vor allen Dingen Gefäßverletzungen können dann schneller lebensbedrohlich werden.

Zu solchen Verletzungen kann es zum Beispiel kommen, wenn ein Sturz zu einem Schädel-Hirn-Trauma führt. Stürze dieser Art treten gehäuft bei älteren Menschen auf und ausgerechnet bei ihnen muss man vermehrt davon ausgehen, dass sie aufgrund eines Kreislaufsleiden auf die regelmäßige Einnahme von Blutverdünnern angewiesen sind. Ein Gefäß im Schädel kann dann reißen und so zu einer tödlichen Blutung führen.

Bei neuen Wirkstoffe besteht geringere Gefahr einer Hirnblutung

Studien haben immer wieder gezeigt, dass die Gefahr nach einem Schädel-Hirn-Trauma durch die Blutverdünner stark erhöht wird. In diesem Zusammenhang gibt es jedoch eine gute Meldung zu den Antikoagulanzien der jüngsten Generation. Die neuen Wirkstoffe erhöhen zwar noch immer das Risiko, da dies einfach in der Natur der Wirkungsweise liegt, doch die Gefahr konnte im Vergleich zu älteren Mitteln deutlich gesenkt werden.

Belegt wurde dies in Mausstudien. In einem Versuch hatten die Tiere entweder das ältere "Warfarin" oder "Dabigatran" erhalten. Nach einer Schädel-Hirn-Verletzung zeigten sich unter "Warfarin" deutlich drastischere Verletzungen. Die Hirnblutung war im Schnitt um den Faktor zwei vergrößert.

Ergebnisse des Tierversuchs nicht exakt auf Menschen übertragbar

Die Forscher geben jedoch zu bedenken, dass diese Ergebnisse sich vermutlich nicht exakt auf den Menschen übertragen lassen. Man kann aufgrund der Beobachtung jedoch davon ausgehen, dass die Wirkstoffe der jüngsten Generation mit hoher Wahrscheinlichkeit keine größere Blutungsneigung verursachen, sondern die Gefahr senken.