Feuerstellen in der Dritten Welt: Gefahr für Gesundheit und Leben

Von Katharina Cichosch
24. Mai 2012

Hunger und Krankheiten wie das tropische Malaria-Virus gelten als bekannte Gefahren für Gesundheit und Leben, denen insbesondere Menschen in der Dritten Welt ausgesetzt sind. Jetzt wies die World Health Organisation (WHO) darauf hin, dass eine weitere Gefahr oft deutlich unterschätzt wird: Das Kochen auf offenen Feuerstellen.

In armen Familien, die weder Herd noch Ofen haben, bietet die offene Feuerstelle eine kostengünstige Möglichkeit zum Kochen und Backen. Gefährlich wird das Prozedere vor allem deshalb, weil vielerorts nicht unter freiem Himmel, sondern zum Beispiel in der Wohnhütte gekocht wird. Hinzu kommt, dass mangels Alternativen häufig solche Brennstoffe verwendet werden, die eine besonders starke Rauchentwicklung mit sich bringen.

Die Folge sind weltweit rund zwei Millionen Tote, die Jahr für Jahr durch die Rauchbelastung der offenen Feuerstellen versterben. Besonders häufig betroffen sind hier Kleinkinder, denen die Schadstoffe schneller zusetzen als Erwachsenen. Auch Frauen sind durch ihre Arbeit an der Feuerstelle überproportional oft Opfer von Rauchvergiftungen. Die erschreckend hohe Todesrate könnte schon durch den Einbau einfacher Öfen deutlich verringert werden - ein Ziel, das internationale Organisationen für Entwicklungshilfe deshalb seit längerem auf der Agenda haben.