Quetschungen - Ursachen, Symptome und Behandlung

Als Quetschungen oder auch Quetschwunden bezeichnet man Verletzungen des Gewebes und der Blutgefäße. Verursacht werden Quetschungen durch stumpfe Gewalteinwirkungen.

Von Jens Hirseland

Definition

Quetschungen oder Quetschwunden werden durch eine stumpfe Einwirkung von Gewalt auf die inneren Organe oder Weichteile des Körpers verursacht. In den meisten Fällen kommt es dabei auch zu Begleitschäden wie Weichteilschäden oder Blutergüssen (Hämatomen). Zudem besteht bei offenen Quetschwunden das Risiko einer Infektion.

Eine Quetschung entsteht dann, wenn ein Weichteilgewebe zwischen zwei kräftigen Gegenständen fest zusammengedrückt wird und es dadurch zu einem Platzen und Zerreißen der Blutgefäße kommt. Dies verursacht einen Austritt von Blut in das umliegende Gewebe, was zu schmerzvollen Hämatomen (Blutergüssen) führt.

Außerdem können bei einer Quetschung auch Schädigungen der Nerven, der Muskulatur, der Sehnen oder der Bänder eintreten.

Bei sehr starker Einwirkung von Gewalt kann es auch zu einer Öffnung der Haut kommen. Die dadurch entstehenden Wundränder sind unregelmäßig und in vielen Fällen auch zerfetzt und blutunterlaufen, was die spätere Behandlung oftmals schwierig macht und zu Wundinfektionen führen kann. Kommen zusätzlich auch noch zerstörte Gewebeteile hinzu, die von der Blutversorgung abgeschnitten werden, steigt das Risiko einer solchen Infektion nochmals beträchtlich.

Ursachen

Kleinere Quetschungen oder Quetschwunden entstehen oftmals durch Unachtsamkeit. So kann ein Finger oder eine Hand von einer Tür eingequetscht werden, wenn man nicht aufpasst. Besonders Kinder sind von solcherlei Quetschungen betroffen.

Größere Quetschungen passieren häufig durch schwere Autounfälle, bei denen die Betroffenen von Trümmerteilen eingequetscht werden. Weitere Ursache von Quetschwunden können sein:

Verlauf

Kleinere Quetschungen und ihre begleitenden Hämatome verlaufen im Normalfall positiv. Nach etwa ein bis zwei Wochen sind sie ohne Bildung von Narben wieder verheilt.

Offene Quetschwunde

Bei einer offenen Quetschwunde besteht jedoch das Risiko einer Wundinfektion, da ein Bluterguss ein perfekter Nährboden für Bakterien ist. Kommt es zu einer Entzündung des Hämatoms, muss eine Operation erfolgen, um es chirurgisch zu entfernen.

Kompartmentsyndrom

Eine weitere Komplikation bei starken Quetschungen, vor allem im Unterschenkelbereich, ist das Entstehen eines Kompartmentsyndroms. Wenn durch entstandene Schädigungen der Weichteile Blut in die Kompartments, die Bindegewebeschläuche, gelangt, kommt es zu einem langsamen Druckanstieg, der die Blutzufuhr unterbrechen und die Nerven schädigen kann.

In einem solchen Fall ist eine operative Druckentlastung des Kompartments unbedingt erforderlich, um den Verlust eines Unterschenkels zu vermeiden.

Symptome

Zu den typischen Symptomen bei Quetschungen gehören schmerzhafte Schwellungen des betroffenen Körperteils. Zudem kommt es zu starken Blutergüssen, die eine rote oder blaue Färbung annehmen.

Des Weiteren kann es zu Einschränkungen der Mobilität kommen. Auch Gefühlsstörungen oder Blutungen können eintreten. Die Ränder einer Quetschwunde können dabei eingerissen und blutunterlaufen sein.

Schwere Quetschungen

In einigen Fällen kann es aufgrund schwerer Quetschungen auch zu einem Absterben von Gewebeteilen kommen, was als Nekrose bezeichnet wird. Gefährlich wird eine Quetschung auch dann, wenn es zu einem hohen Blutverlust kommt, der im schlimmsten Fall zum Tode führen kann.

Auch ein Schock ist im Bereich des Möglichen. In jedem Fall muss eine ärztliche Behandlung erfolgen.

Diagnose

Eine Diagnose kann bei einer Quetschung bereits durch die auftretenden Symptome und die Befragung des Verletzten erfolgen. Bei dem Verdacht, dass auch Knochen in Mitleidenschaft gezogen wurden, werden Röntgenaufnahmen angefertigt, um weitere Aufschlüsse zu erhalten. Zudem werden Ultraschalluntersuchungen vorgenommen, um eventuelle Verletzungen von inneren Organen abzuklären.

Behandlung

Bei einer Quetschwunde hängt es vom Ausmaß des erlittenen Weichteilschadens ab, wie die Behandlung durchgeführt wird.

Kühlung und Salbenverband

Bei kleineren Quetschungen werden vor allem Kühlung und das Anlegen eines Salbenverbandes empfohlen. Durch das Kühlen wird die durch das Hämatom entstandene Schwellung, die sich meist als blauer Fleck bemerkbar macht, zurückgedrängt und die Schmerzen werden gelindert. Auch die Schonung der in Mitleidenschaft gezogenen Körperstelle sowie deren Hochlagerung gelten als hilfreich.

Ärztliche Behandlung

Größere Quetschwunden werden in der Regel genauso behandelt, müssen jedoch wegen ihres höheren Infektionsrisikos ärztlich kontrolliert werden. Falls es zu einer Infektion kommt, wird diese entsprechend behandelt. Handelt es sich um offene Quetschwunden, ist bei diesen vor der Kühlung eine sterile Abdeckung erforderlich.

Vorbeugung

Spezielle Vorbeugungsmaßnahmen gegen Quetschungen gibt es nicht. Nur durch die Vermeidung von Sport- oder Haushaltsunfällen lässt sich ihnen wirkungsvoll vorbeugen.

Bei sportlichen Aktivitäten kann das Tragen einer passenden Schutzausrüstung hilfreich sein. Häufig kann schon durch umsichtiges Verhalten das Unfallrisiko vermindert werden.