Mit der Kryotherapie gegen Narben: Neue Therapie soll Narbengewebe verschwinden lassen

Von Cornelia Scherpe
22. November 2013

Narben bilden sich auf der Haut, wenn der Körper eine größere Wunde verschließen muss. Anders als bei kleinen Verletzungen, die meist narbenfrei verheilen, setzt der Körper dabei auf minderwertiges Gewebe. Es verschließt zwar die Wunde und erfüllt so seinen Zweck, doch es hat nicht alle Fähigkeiten von gesundem Gewebe. Die meisten Menschen stören sich aber vor allen Dingen am ästhetischen Aspekt von Narben, denn sie unterscheiden sich auch sichtbar von gesunder Haut. Daher ist die Behandlung von Narben gerade in Schönheitskliniken eines der Top-Themen. Es gibt zwarbereits einige Verfahren zur Beseitigung, doch diese sind zum einen sehr teuer für den Patienten und zum anderen gibt es gesundheitliche Risiken.

Eine neue Therapie soll dafür sorgen, dass Narben schonender beseitigt werden. Die sogenannte "intraläsionale Kryotherapie" arbeitet dafür mit einer Sonde. Diese muss vom Arzt zunächst direkt in die Narbe eingeführt werden. Die Sonde ist dabei mit einem Behälter verbunden, in dem flüssiger Stickstoff gelagert ist. Nun löst der Arzt einen Verschluss und der Stickstoff kann aus dem Behälter und direkt in die Sonde strömen. Die Sonde gibt den Stickstoff ab und so wird die Narbe aus dem Inneren heraus gefroren.

So verschwindet zwar die Narbe nicht ganz, aber Studien zufolge verkleinert sie sich. Im Schnitt konnte man dadurch das Volumen der Narbe um 51 Prozent verringern. Schrumpft die Narbe um mehr als die Hälfte, wird sie für das Auge auch weniger gut sichtbar und stört das Ästhetikempfinden kaum noch. In den Versuchen nutzte man sogar nur eine Sitzung und erzielte schon diesen Erfolg. Die Mediziner gehen daher davon aus, dass durch weitere Sitzungen eventuell auch die komplette sichtbare Narbe verschwindet.