Operationsnarben - Narben infolge einer Operation

Als Operationsnarben bezeichnet man Narben, die nach einem chirurgischen Eingriff entstehen. In den meisten Fällen heilen sie problemlos ab.

Von Jens Hirseland

Bei einer Narbe handelt es sich um minderwertiges Ersatzgewebe. Sie bildet den Endzustand der Wundheilung. Entsteht eine Narbe nach einem chirurgischen Eingriff, spricht man von einer Operationsnarbe.

Eine Narbe ist das Resultat des Wundheilungsprozesses. So kommt es durch äußere Einwirkungen, wie zum Beispiel einen Einschnitt in die Haut während einer Operation, zum Entstehen einer Wunde. Auf eine solche Hautverletzung erfolgt eine Reaktion des Körpers, der die Wunde allmählich wieder schließt und auf diese Weise deren Heilung herbeiführt.

Während bei inneren Organen eine vollständige Abheilung möglich ist, lassen sich Wunden auf der Haut lediglich reparieren. Dabei verschließt der Körper die Wundspalte zunächst mit einem Blutgerinnsel. Anschließend kommt es zum Auffüllen von innen heraus mit Bindegewebe, wodurch sich eine Narbe bildet.

Operationsnarben

Narben nach einer Blinddarmentfernung oder nach einem Kaiserschnitt.

  • Frische Narbe einer genähten Operationswunde nach Blinddarmentfernung

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  • Bauch einer Frau mit Narbe vom Kaiserschnitt

    © Artem Furman - www.fotolia.de

Das charakteristische Aussehen

Narben sind daran zu erkennen, dass sie sich in ihrem Aussehen von der benachbarten Haut klar unterscheiden. So weisen Narben zuerst eine rote Färbung auf, bevor sie weiß und heller werden.

Darüber hinaus kommt es im Narbengewebe nicht zur Neubildung von Schweißdrüsen, Talgdrüsen oder Haaren. Da Narbengewebe über weniger elastische Fasern als normales Gewebe verfügt, besteht die Möglichkeit, dass die Narbe schrumpft und sich verhärtet, wodurch sie sich nach innen zieht. Außerdem fällt auch die Durchblutung bei Narbengewebe geringer aus.

Ursachen

Zu einer Operationsnarbe kommt es aufgrund von operativen Eingriffen, wie zum Beispiel bei der Entfernung des Blinddarms oder einem Kaiserschnitt. Wird eine Operationswunde, die glatte und dicht beisammen liegende Wundränder hat, gut versorgt, bildet sich nur eine kleine Narbe, die kaum zu erkennen ist.

Behandlungsmaßnahmen

In manchen Fällen kann es jedoch auch zur Entstehung von unschönen Narben kommen, die störend wirken. Einige Narben sehen jedoch nicht nur unschön aus, sondern schränken auch die Beweglichkeit ein. Bei solchen Narben besteht die Möglichkeit, sie im Rahmen einer klassischen Schönheitsoperation zu entfernen.

Möchte man eine Operationsnarbe auf chirurgische Weise beseitigen lassen, sollte man sich jedoch zuvor von einem Arzt, dem man vertraut, über die möglichen Gefahren eines solchen Eingriffs informieren lassen, denn grundsätzlich ist jede Operation mit gewissen Risiken verbunden, die man kennen sollte.

Darüber hinaus stehen auch zahlreiche konservative Behandlungsmaßnahmen zur Verfügung. Operative Eingriffe gelten nur dann als sinnvoll, wenn die Narben Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen hervorrufen.

Die richtige Narbenpflege

Das Aussehen einer Operationsnarbe lässt sich auch durch sorgfältige Pflege günstig beeinflussen. So kann man frische Narben mit klarem Wasser reinigen, sofern es keine medizinischen Einwände gibt. Allerdings ist es ratsam, dabei auf den Einsatz von Seifen oder ähnlichen Reinigungsmitteln zu verzichten.

Keiner besonderen Behandlung bedarf Schorf, der der Wundheilung dient. Nach einer gewissen Zeit löst er sich von selbst. Nach dem Reinigen tupft man die Narbe nur leicht ab.

Wichtig ist zudem, eine Operationsnarbe keinen starken Temperaturreizen auszusetzen. Vor allem extreme Wärme und Kälte, Solariumsbesuche oder starke Sonneneinstrahlung wirken sich auf Narben negativ aus.

Bei frischen Narben ist es ratsam, darauf zu achten, Kleidung zu tragen, die das sensible Narbengewebe nicht reizt. Sehr vorsichtig sollte man auch bei Kräftigungsübungen oder Dehnungsübungen vorgehen. In manchen Fällen kann das Anlegen eines speziellen Narbenpflasters oder eines Kompressionsverbandes sinnvoll sein.