Aknenarben - Narben infolge von Pickeln und Hautentzündungen

Aknenarben sind eine unangenehme Begleiterscheinung von Akne. Zur Behandlung der Narben gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten.

Von Jens Hirseland

Bei vielen Betroffenen hat Akne zur Folge, dass nach dem Abklingen der Hauterkrankung störende Narben zurückbleiben. Aknenarben lassen sich jedoch auf verschiedene Weise behandeln.

Entstehungsprozess der Aknenarben

Zur Bildung von Aknenarben kommt es in der Regel, weil sich die tieferen Hautschichten entzünden. Urheber der Entzündung sind Bakterien, die sich in den Pickeln befinden. Manchmal entsteht aber auch eine Entzündung, weil der Betroffene gegen den Pickel drückt.

Kommt es aufgrund der Entzündung zur Zerstörung von Bindegewebe, geht Hautsubstanz verloren. Der Körper versucht dann, die entstandene Hautlücke zu reparieren, indem er sie mit minderwertigem Bindegewebe, dem Narbengewebe, schließt.

Auf diese Weise bildet sich eine Narbe. Allerdings unterscheidet sich das Narbengewebe deutlich vom normalen Gewebe. So besteht zunächst eine rötliche Färbung der Haut, die im Laufe der Zeit verblasst. Das Narbengewebe ist jedoch nicht in der Lage,

neu zu bilden, wodurch die Narbe eine hellere Färbung aufweist als die übrige Haut.

Ursachen der Entstehung

Die Entstehung von Aknenarben wird durch verschiedene Faktoren ausgelöst. So spielt zum Beispiel das Alter eine Rolle, denn bei jüngeren Menschen verläuft die Wundheilung leichter als bei älteren Menschen. Daher kommt es bei älteren Personen leichter zu Hautentzündungen als bei jüngeren Leuten.

Aber auch genetische Faktoren sind von Bedeutung. So treten bei Menschen, die aus Asien stammen oder eine dunkle Haut aufweisen, häufiger hypertrophe Narben auf. Das ist darauf zurückzuführen, dass während des Heilungsprozesses eine größere Menge an Bindegewebe hergestellt wird.

Ebenfalls eine Rolle spielt die Körperstelle, an der eine Narbe entsteht. So sind Narben an den Gelenken meist auffälliger als an Körperregionen, die man weniger bewegt.

Bei jüngeren Leuten entstehen weniger Narben aus der Akne als bei älteren Menschen
Bei jüngeren Leuten entstehen weniger Narben aus der Akne als bei älteren Menschen

Unterschiedliche Narbentypen

Bei Aknenarben unterscheidet man zwischen verschiedenen Narbentypen. Dazu gehört die häufig auftretende Narbenkontraktur, bei der es zum Einsinken der Narbe kommt, welche sich verhärtet und zusammenzieht.

Typisch für diese Narben ist, dass sie unelastisch und ungleichmäßig sind. Bildet sich die Narbe über einem Gelenk, besteht die Gefahr von Schmerzen, wenn der Betroffene das Gelenk bewegt.

Eine weitere Form ist die atrophe Narbe, die sich oftmals bei Akne conglobata bildet. Dabei sinkt die Narbe ein, weil die Wunde nicht wieder komplett mit neuem Gewebe aufgefüllt wird.

Von atrophen Narben spricht man, wenn ein kleines Loch in der Haut besteht. Dabei handelt es sich um einen durch einen Pickel entstandenen Gewebeverlust, der nicht ersetzt wird, sodass es zu einer eingesunkenen Narbe kommt.

Von einer hypertrophen Narbe spricht man, wenn die Narbe stark gerötet und wulstig ist. Außerdem treten oft Schmerzen oder Juckreiz auf.

An der Stelle, an der sich zuvor ein entzündeter Pickel befand, kommt es zur Produktion von minderwertigem Gewebe, das über dem umliegenden Hautniveau liegt und dicker wirkt.

Das Problem ist, dass zuviel neues Gewebe gebildet wird. Meist ist eine medizinische Behandlung nötig.

Ein anderer Narbentyp sind Keloide. Dabei handelt es sich um Narben, die über die ursprüngliche Wunde hinauswachsen.

Besonders betroffen davon sind jüngere Frauen. Keloide können auch aus Aknenarben hervorgehen. In dies der Fall, sollte man einen Arzt zu Rate zu ziehen.

Die Behandlung von Aknenarben

Um Aknenarben wirksam zu behandeln, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. So gibt es zahlreiche Cremes, Gels oder Salben mit Wirkstoffen wie Östrogenen, Vitaminen oder Kortison, die das Narbengewebe elastischer und weicher machen.

Eine andere Behandlungsmethode ist die Mikro-Dermabrasion, bei der man die Narbenränder mithilfe eines speziellen Schleifgerätes behandelt. Dieses Verfahren ist nicht schmerzhaft, aber auch nicht besonders wirkungsvoll, wenngleich es zu Verbesserungen kommt. Eine Sitzung, die rund 60-90 Minuten dauert, kostet ungefähr 80-120 Euro.

Leidet der Betroffene unter atrophen Narben, können diese mit Kollagen-Injektionen vorübergehend aufgefüllt werden. Auf diese Weise wird die unebene Stelle wieder aufgefüllt. Das Ergebnis ist jedoch nicht dauerhaft, da der Körper das Kollagen aufnimmt.

Bei hypertrophen Narben kommen Kortison-Injektionen zur Anwendung. Obwohl beide Injektions-Methoden nur wenig erfolgreich sind, kosten sie pro Anwendung ca. 70-100 Euro.

Ebenso möglich ist ein Fruchtsäure-Peeling. Bei einem Peeling mit Fruchtsäuren werden AHA-Säuren verwendet, die die obere Hautschicht wegätzen.

Auf diese Weise kommt es zu einer Angleichung an das Hautniveau. Für leicht ausgeprägte Aknenarben ist die recht kostspielige Methode gut geeignet.

Weitere Therapiemöglichkeiten sind

  • eine Laserbehandlung
  • eine Kyrotherapie
  • eine Drucktherapie oder
  • ein chirurgischer Eingriff.