Die Ciguatoxin-Vergiftung - Erste Fälle der Fischvergiftung in Deutschland

Von Cornelia Scherpe
16. April 2013

Es gibt verschiedene Formen der Fischvergiftung, doch wenn man davon spricht, meint man meistens die Ciguatera. Sie ist die häufigste Form und tritt immer wieder bei eigentlich ungiftigen Speisefischen auf. Die Ursache sind die sogenannten Ciguatoxine im Inneren der Tiere. Sie haben kleinere Fische gefressen, die ihrerseits mit verunreinigten Algen in Kontakt kamen.

Fressen die kleinen Fische diese Algen, so gelangen die Ciguatoxine in ihren Stoffwechsel. Dies geschieht auch, wenn größere Tiere sich wiederum von diesen Fischen ernähren. Am Ende landen die größeren Exemplare auf dem Tisch des Menschen und so gelangen die Ciguatoxine auch in seinen Körper. Doch eigentlich tritt diese Form der Fischvergiftung eher in tropischen Regionen auf, weshalb man früher hierzulande lediglich die Urlauber vor der Vergiftung warnen musste.

Dies hat sich geändert. Seit Ende 2012 wurden insgesamt 14 Fälle gemeldet, die Mediziner bedenklich stimmen. Bei der genaueren Analyse kam nun heraus, dass diese 14 Patienten tatsächlich die Ciguatera hatten. Sie hatten aber alle den verantwortlichen Speisefisch nicht um Urlaub verzehrt, sondern in Deutschland gekauft und gegessen. Experten sehen hier erst den Anfang eines neuen Problems und gehen davon aus, dass sich derartige Fälle häufen werden.

Die Fischvergiftung sei in Deutschland angekommen und der Verzehr sei nun nicht mehr so unbedenklich, wie noch vor wenigen Jahren. Wer nach dem Verzehr von Fisch Dinge wie Erbrechen oder Durchfall bemerkt, sollte vorsichtig sein. Gesellen sich noch ungewohnte Temperaturwahrnehmungen dazu, die durchaus wochenlang anhalten können, sollte man besser mit dem Verdacht zum Arzt gehen.