Erneut Gift in chinesischer Milch

Um mehr zu verdienen, mischten chinesische Bauern giftige Stoffe aus Lederherstellung in ihre Milch

Von Jutta Baur
21. Februar 2011

Wieder einmal gibt es einen Lebensmittelskandal in China. Und wieder einmal geht es um die Milch. Diesmal scheinen Stoffe aus der Lederherstellung in Milch gemischt worden sein. Das Ziel: Die Milch sollte proteinhaltiger werden.

Die giftige Beimischung kann nicht nur Krebs verursachen, sondern auch, besonders bei kleinen Kindern, zum Tod führen. Es ist gerade einmal zwei Jahre her, dass in China um die 300.000 Babys schwer erkrankten, weil der Milch Melanin zugesetzt worden war. Sechs Kinder starben. Die anderen werden teilweise ein Leben lang an geschädigten Nieren leiden.

Bauern wollen bessere Bezahlung

Nun sind erneut Zusatzstoffe aufgetaucht, die eine gesunde Milch in ein krankmachendes Übel verwandeln. Die Tageszeitung "China Daily" warnt davor, dass Weichmacher aus der Lederfertigung in Milch gefunden wurden. Im Frühling 2009 hatte man eine Milchabfüllerei im Gebiet Zhejiang dichtgemacht. Der Besitzer hatte das unerlaubte Proteinpulver zugegeben.

Ohne ins Detail zu gehen erklärte die Zeitschrift, dass nunmehr erneut diese "Ledermilch" gefunden wurde. Verschiedene Milchbauern würden damit versuchen, den Eiweißgehalt ihrer Produkte zu erhöhen, um mehr Geld zu verdienen. Möglichst schnell müsste der Verbraucherschutz eine deutlich wichtigere Rolle in China spielen, schrieb die "China Daily". Langfristig sollten die Bauern besser bezahlt und ihr Sinn für Qualität geschärft werden.