Kreuzbandriss - so reduzieren Wintersportler das Verletzungsrisiko

Achtung bei Übermüdung - Kreuzbandriss passiert oft aus Leichtfertigkeit

Von Dörte Rösler
12. Dezember 2014

Der Kreuzbandriss ist die häufigste Verletzung im Wintersport. Neben hohem Tempo und unaufmerksamem Verhalten führen selbst harmlose Situationen zu Verletzungen. Besonders oft verdreht sich das Knie während der letzten Abfahrt des Tages - aus Übermüdung. Snowboardfahrer sind beim Aussteigen aus dem Lift besonders anfällig für Verletzungen.

Was führt zum Kreuzbandriss?

Das vordere und hintere Kreuzband sorgen für eine Stütze im Knie. Indem sie Ober- und Unterschenkel miteinander verbinden, erlauben sie dem Menschen, sein Knie relativ frei zu drehen und zu beugen. Der Beweglichkeit sind jedoch Grenzen gesetzt. Wenn der Unterschenkel nach außen rotiert, während der Oberschenkel gerade bleibt, kann die Krafteinwirkung auf die Kreuzbänder zu stark werden: sie reißen.

Besonders häufig ist das vordere Kreuzband betroffen, das für die Stabilität des Knies verantwortlich ist. In unkomplizierten Fällen reichen konservative Maßnahmen wie Physiotherapie. Auch bei älteren Patienten raten Mediziner oft zum Ausheilen. Meist sind die Schäden jedoch so groß, dass die Belastbarkeit des Knies nur durch eine Operation wieder hergestellt werden kann.

Wie verläuft die Therapie?

Bei der sogenannten Kreuzbandplastik ersetzt der Operateur das kaputte Kreuzband durch anderes körpereigenes Material, etwa Sehnen aus dem Oberschenkel oder einen Teil der Kniescheibensehne. Die Operation dauert nur zwei Stunden - die Rehabilitation erstreckt sich allerdings über Monate. Und nicht immer lässt sich das Gelenk wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzen. Mögliche Folgeschäden sind Arthrose, Knorpelschäden, Kraftverlust und Meniskusverletzungen.

Nach einem Kreuzbandriss müssen die Betroffenen mindestens drei bis sechs Monate für die Regeneration einplanen. Während dieser Zeit stehen Krankengymnastik und Krafttraining auf dem Programm.

Wie lässt sich vorbeugen?

Je fitter der Skifahrer, desto geringer ist sein Verletzungsrisiko. Denn eine gute Kondition schützt vor Ermüdung, kräftige Muskeln stabilisieren die Gelenke.

Zum Schutz der Kreuzbänder braucht man aber auch Köpfchen: die meisten Unfälle passieren nachmittags ab 14 Uhr, wenn die Sportler übermüdet und unvorsichtig sind. Um Verletzungen vorzubeugen sollten sie deshalb bei Ermüdungserscheinungen den Lift nehmen oder zumindest das Tempo drosseln und breitbeiniger fahren. Wer ein Sturztraining in der Skischule macht, reduziert das persönliche Verletzungsrisiko.