Einnahme von PPI - nikotinliebende Frauen haben ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche

Von Cornelia Scherpe
2. Februar 2012

Bei PPI handelt es sich um Medikamente, die umgangssprachlich auch als Magenschützer bezeichnet werden. Der korrekte Fachausdruck für sie lautet "Protonenpumpeninhibitoren". Sie dienen dazu, die übermäßige Produktion von Magensäure zu unterbinden. Beim gesunden Menschen dient die Säure dazu, Nahrung zu zerkleinern und Schadstoffe abzutöten, doch bei einer ungesunden Überproduktion kann die Säure den Magen selbst angreifen und zu schweren Problemen führen. Die PPI regulieren dies und schützen damit das Gewebe vor den Säureattacken. Allerdings bergen die Magenschützer auch einige Nebenwirkungen.

Eine aktuelle Studie hat nun ergeben, dass vor allen Dingen Frauen durch die Einnahme schneller Knochenbrüche erleiden können, so denn sie Raucherinnen sind. Zwischen den Jahren 2000 und 2008 erhob man die Daten von 80.000 Frauen im gebährfähigen Alter. Von innen erlitten 893 während der Studienzeit eine Hüftfraktur. Bei genauerer Betrachtung der Daten erkannten die Forscher, dass unter jenen Frauen auffällig viele PPI eingenommen hatten.

Sie konnten tatsächlich eine Verbindung erstellen, allerdings nur dann, wenn die Frau auch Nikotin zu sich nahm. Wer demnach als Raucherin für mindestens zwei Jahre auf die Medikamente zurückgreift, dessen Risiko auf einen Knochenbruch steigt um 35 Prozent. Das Risiko steigt auch weiter, je länger man PPI einnimmt und nicht mit dem Rauchen aufhört. Warum dies so ist, da haben die Forscher bisher nur eine Vermutung.

Da das Rauchen hemmend auf die Kalziumaufnahme im Körper wirkt und die PPI eine ähnliche Wirkung besitzen, könnte beides zusammen zu viel Kalzium von den Knochen fernhalten. Dann werden diese leichter brüchig.